Klima-Aktivist geht Sportlern auf die Nerven
Veganer Ski-Star will Team missionieren - Kollegen drohen ihm Prügel an

Wer solche Teamkollegen hat, braucht keine Feinde.
Julian Schütter fährt im Ski-Weltcup für Österreich – und er ist Klima-Aktivist. Das scheint nicht jedem zu passen. Insbesondere nicht im eigenen Team. Dort wurde dem 25-Jährigen Schläge angedroht.
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Skifahrer Julian Schütter setzt sich für Klimaschutz ein
Skifahren gilt gemeinhin nicht als die klimafreundlichste Freizeitaktivität. Erst recht nicht, wenn man sie wie Schütter professionell betreibt. Der Österreicher ist Mitglied der Nationalmannschaft, nimmt im sogenannten B-Kader immer wieder an Weltcups in der Abfahrt und Super-G in Europa teil.
Seinen Kritikern entgegnet er gern: „Was ist falsch daran, wenn ich mich für das Überleben meiner Sportart einsetze?“
Veganer fährt mit dem Rad zum Training
Um seinen eigenen Co2-Ausstoß zu verringern, fährt er - wenn möglich - mit dem Rad zum Training und dem Zug zu den Rennen. Auf Fleischkonsum verzichtet der Veganer komplett.
Und Schütter versucht offenbar, auch seine Teamkollegen vom Verzicht zu überzeugen. Dabei stößt er offenbar - gelinde gesagt – auf Widerstände.
Teamkollege droht Schläge an
So zitiert der Schweizer Blick einen Abfahrts-Teamkollegen mit den folgenden Worten: „Wenn mir der Schütter noch einmal meinen Fleischkonsum madigmachen sollte, werde ich ihm eine reinhauen.“ Rumms!
Doch Schütter lässt sich davon nicht beirren. Er solidarisiert sich öffentlich mit den Klimaklebern von „Letzte Generation“, hielt bei einer Straßensperre in Innsbruck im Juli ein Plakat mit der Aufschrift „heldenhaft“ hoch.
Ist Schütter vier Mal nach Paris gereist?
Österreichs Speed-Cheftrainer Sepp Brunner hat Schütter bisher immer verteidigt, „weil ich von den sportlichen Qualitäten überzeugt bin“, so Brunner. Und er beeindruckt sei, was Schütter alles auf sich nimmt.
Das änderte sich, als Schütter nach einem Kreuzbandriss eine lange Pause eingelegen musste: „Anstatt eine seriöse Reha zu machen, hat er das Thema Klimaschutz in meinen Augen zu stark forciert. Meines Wissens ist er für einen Vortrag über den Umweltschutz viermal nach Paris gefahren“, sagte Brunner.
In die USA - mit dem Flugzeug
Der Trainer erwarte von seinem Schützling, dass „er seinen Fokus nun voll auf den Skirennsport richtet. Ansonsten werde ich nach dieser Saison wenig Argumente für seinen Verbleib im ÖSV-Kader haben“.
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Gesagt, getan. Am ersten Dezember-Wochenende steht das Rennen in Beaver Creek an. Um optimal vorbereitet zu sein, ist Schütter vor ein paar Tagen ins Trainingscamp in die USA gereist – mit dem Flugzeug. Klimaschutz und Skifahren: bisher eine schwierige Kombination. (nie)