David spielte im Familien-Teich - anderes Kind erkrankte nach BadeausflugWegen „gehirnfressenden Amöben“: Zwei Kinder nach Schwimmrunden verstorben

Einen absoluten Albtraum mussten kürzlich zwei US-amerikanische Familien durchleben. In Kalifornien verstarb der siebenjährige David schwer krank – nachdem sich ein Einzeller in seinem Gehirn eingenistet hatte. Der kleine Junge hatte sich zuvor bei einer Schwimmrunde infiziert. Kurz darauf kam ein Kind in North Carolina auf ähnliche Art und Weise ums Leben.
Epidemiologe: "Amöbe ist sehr verbreitet"
David wurde kurz nach dem Schwimmen in einem Teich auf dem Grundstück seiner Familie krank, wenige Tage später verlor er den Kampf gegen das Virus. „Wir sind traurig, berichten zu müssen, dass unser kleiner David von uns gegangen ist“, schrieb seine Familie auf einer GoFundMe-Seite, auf der sie um Spenden für die „Kyle Cares Amoeba Awareness Foundation“ bittet.
„Unser Mitgefühl ist mit der Familie und den Freunden des Kindes“, teilte Zack Moore, der Chef-Epidemiologe von North Carolina, mit. „Auch wenn diese Infektionen sehr selten sind, sind sie eine wichtige Erinnerung daran, dass diese Amöbe in North Carolina sehr verbreitet ist.“
Naegleria fowleri, die „gehirnfressende Amöbe“
Der todbringende Einzeller heißt Naegleria fowleri und wird auch als die „gehirnfressende Amöbe“ bezeichnet. Der Organismus kommt vor allem in feuchter Erde sowie in ruhigen Gewässern vor. Beim Schwimmen kann die Amöbe in die Nase gelangen und von dort in den Riechnerv des Gehirns vordringen.
Naegleria fowleri ist auf der ganzen Welt verbreitet, vor allem, aber in den USA, in Australien und in Frankreich. In den Vereinigten Staaten kam es zwischen 1962 und 2018 zu 145 Infektionsfällen, nur vier Infizierte überlebten. Im Jahr 2012 starben im pakistanischen Karatschi neun Männer und ein vierjähriges Kind an einer Infektion mit Naegleria fowleri.
Die Amöbe erzeugt eine eitrige Hirnhautentzündung, die drei bis spätestens 14 Tage nach der Infektion auftritt. Die Symptome umfassen Fieber, Übelkeit, Erbrechen, Kopfschmerzen und Nackensteifheit.