Wer ist der kleine Junge? Ermittler ratlos
Pilzsammler findet totes Kind (5) in Koffer - Autopsie-Bericht wirft Fragen auf

Bereits am 16. April hatte ein Pilzsammler einen Hartschalenkoffer in den Wäldern von Washington County entdeckt – darin die Leiche eines fünfjährigen Jungen. Die Umstände seines Todes und die Identität blieben unklar. Hoffnungen hatten Ermittler in die Autopsie gesetzt – doch die Ergebnisse werfen weitere Fragen auf.
Polizei zu totem Jungen: "Er hat sich nicht selbst in diesen Koffer gesteckt"
Der Hartschalenkoffer mit Las-Vegas-Motiv lag in einem Wald bei Sellersburg im US-Bundesstaat Indiana. Wer der tote Junge darin war, was ihm zugestoßen ist – ein Rätsel. Die Obduktion hat nun ergeben, dass der Fünfjährige an Dehydrierung starb, höchstwahrscheinlich infolge einer Magen-Darm-Infektion mit Erbrechen und Durchfall. Er sei etwa 1,20 m groß und von schlanker Statur gewesen, habe einen Kurzhaarschnitt gehabt, sagte Sergeant Carey Huls bei einer Pressekonferenz der Staatspolizei von Indiana.
Es habe keinerlei Anzeichen für traumatische Verletzungen oder offensichtliche körperliche Schäden gegeben. Auch der toxikologische Bericht sei negativ ausgefallen. Zudem habe das Kind ein normales Wachstum und eine normale Entwicklung aufgewiesen, mit anderen Worten: Keine Anzeichen von Vernachlässigung oder Verwahrlosung. „Er wurde sauber und bekleidet aufgefunden und schien einigermaßen versorgt zu sein", sagte Huls. Umso mysteriöser erscheint der Tod des Kleinen.
"Jemand weiß etwas", zitiert unter anderem „USA Today den Ermittler. "Er hat sich nicht selbst in diesen Koffer gesteckt. Jemand hat es getan. Irgendjemand da draußen weiß aus erster Hand, was passiert ist.“
Identität des toten Kindes unklar: "Es gibt eine Familie da draußen“
Dem Bericht der Rechtsmedizin zufolge gebe es keine Anhaltspunkte dafür, dass das Kind noch gelebt hat, als es in den Koffer gelegt worden ist. Laut Polizei starb er wahrscheinlich weniger als eine Woche vor dem Fund des Hartschalenkoffers. Man sei bereits dabei, sämtliche Vermisstenmeldungen mit dem Fall abzugleichen, bislang ohne Erfolg. "Wenn es sich um ein Kind handelt, das irgendwo in Amerika auf einer Vermisstenliste steht, wird das überprüft", sagte Huls. "Sie finden dort keine Übereinstimmungen." Auch tausende Hinweise, die über eine landesweit geschaltete Hotline zu dem Fall eingegangen seien, hätten keine neuen Erkenntnisse zur Identität des Jungen erbracht.
Huls appellierte erneut an Zeugen, sich zu melden. Man ziehe auch die Möglichkeit in Betracht, dass das Kind aus einem anderen Land stammen könnte, da die Wahrscheinlichkeit, dass er aus Indiana oder aus der Gegend komme, mit jedem Tag abnehme. In diesem Fall hätte sich wahrscheinlich längst jemand gemeldet hätte, so der Ermittler. "Es gibt eine Familie da draußen, irgendwo auf der Welt. Es gibt eine Familie da draußen“, sagte Huls. „Ich denke, jeder hatte gehofft, dass die Autopsie mehr Licht ins Dunkel bringen würde.“ Die Beerdigung des Jungen wird am 1. Juni in Salem, im US-Bundesstaat Indiana, stattfinden. (cwa)