USA: Chris Watts gesteht Mord an schwangerer Ehefrau Shanann (†38) - nach wochenlanger Täuschung
Dieser Mordfall aus den USA erinnert an einen Hollywood-Krimi, ist aber traurige Realität. Chris Watts hat gestanden, seine schwangere Ehefrau Shanann (38) und seine zwei Töchter Bella (4) und Celeste (3) ermordet zu haben. Wochenlang gab er vor, seine Ehefrau nur aus Notwehr getötet zu haben. Dann kamen weitere Details über ihn heraus - zum Beispiel, dass Watts eine Geliebte hatte.
Was genau ist am 12. und 13. August passiert?
Chris Watts aus Frederick, einer Kleinstadt in Colorado, hat Mitte August internationale Aufmerksamkeit auf sich gezogen, als seine schwangere Ehefrau mit den gemeinsamen zwei Töchtern verschwand. Seitdem sind immer mehr Details zu dem Fall bekannt geworden, die nicht immer sofort Klarheit in dem Fall geschaffen haben.
Um ihn dennoch zu verstehen, hilft es, die Geschehnisse der Familie Watts chronologisch zu betrachten:
12. August 2018: Shanann kommt von einer fünfwöchigen Geschäftsreise nach Hause. Sie ist in der 15. Woche schwanger - mit einem Jungen. Sie und Chris Watts haben vor, ihn Nico zu nennen.
12./13. August: Chris Watts, der eigentlich Christopher Lee Watts heißt, erwürgt seine Ehefrau - und tötet damit auch sein ungeborenes Baby. Im Verhör behauptet er, das getan zu haben, weil Shanann die gemeinsamen Töchter zu Tode gewürgt haben soll. Das Geständnis gegenüber der Polizei und seinem Vater sehen Sie im Video.
Noch in der Nacht muss er die Leichen zum Gelände seiner damaligen Firma geschafft haben. Er hat bei einer Öl- und Gasfirma in Frederick gearbeitet.
13. August: Er und eine Freundin seiner Ehefrau melden die drei vermisst. Die lokale Polizei durchsucht das Haus der Familie Watts.
14. August: Das FBI schaltet sich in den Fall ein, das verdeutlicht den Ernst. Am selben Tag gibt Chris Watts ein Fernsehinterview vor seinem Haus. Darin sagt er, er wünsche sich seine Familie zurück.
15. August: Polizei und FBI nehmen ihn fest. Er wird gefeuert.
16. August: Die Leichen der Frau und der beiden Mädchen werden gefunden. Seine Ehefrau hat Chris Watts vergraben, die Leichen der Kinder in einen Öltank befördert.
21. August: Die Staatsanwaltschaft erhebt Anklage in drei Mordfällen. Ihm droht die Todesstrafe.
Watts machte falsche Aussagen beim Lügendetektor-Test
Danach wurde weltweit über den Mordfall Watts berichtet. US-Fernsehsender wie "CNN" veröffentlichten immer mehr Informationen. Offenbar wurde den Ermittlern von FBI und der Polizei von Colorado schnell klar: Der Angeklagte sagte nicht die ganze Wahrheit - immer wieder hat er sich in seinen Aussagen verstrickt, beim Lügendetektor-Test soll er falsche Aussagen gemacht haben.
Dann wurde bekannt, dass Watts seit Monaten eine Geliebte namens Nichol Kessinger hatte und Shanann für sie verlassen wollte. Nach Informationen des "Denver Channels" hat Kessinger gegenüber der Polizei ausgesagt, einen Tag vor dem Mord mit Watts Video-telefoniert zu haben. Er habe merkwürdige Andeutungen gemacht und sehr akribisch sein Haus gesäubert, um sich abzulenken.
Waren die Eheprobleme Grund für den vierfachen Mord?
Der "Denver Channel" veröffentlichte am 21. November Inhalte aus mehr als 2.000 Seiten Polizei-Report. Darin hieße es, dass Shanann von den Trennungsplänen ihres Mannes gewusst habe. Das wird durch eine vermeintliche SMS-Konversation zwischen ihr und einer Freundin deutlich, die eine Journalistin bei Twitter gepostet hat. Darin schrieb Shanann Watts, dass sie sich seit einer Woche in den Schlaf weine.
Nach dem Stand der Ermittler ist es am Tag des Mordes deshalb zu einem Streit zwischen den Ehepartnern gekommen.
Urteil des Gerichts: Lebenslange Haftstrafe
6. November 2018: Die Beweislage weist auf Watts Schuld hin. Um der Todesstrafe zu entgehen, plädiert Chris Watts schließlich auf "schuldig".
Nach diesem, zweiten Geständnis, forderte die Staatsanwaltschaft, - laut Polizei-Report - Watts lebenslang hinter Gittern zu stecken.
19. November: Das Urteil ist gefallen. Er muss lebenslang ins Gefängnis - für alle vier Morde.