Studentin Lucile K. starb in Kufstein

Urteil in Österreich: Mörder von Joggerin Carolin G. brachte eine weitere Frau um

 Innsbruck 09.06.2020, Landesgericht, Innsbruck, AUT, Mordprozess gegen 43-jaehrigen rumaenischen Fernfahrer im Fall Lucile. Die Leiche der Franzoesischen Austauschstudentin, die im Rahmen eines Auslandssemesters in Kufstein studiert hatte, war am 12. Jaenner 2014 von Polizisten am Ufer des Inn entdeckt worden, im Bild angeklagte rumaenische Fernfahrer Catalin C. // the accused Romanian truck driver Catalin C during the murder trial of a 43-year-old Romanian truck driver in the case Lucile K. The body of the French exchange student, who had studied in Kufstein during a semester abroad, was discovered on January 12, 2014 by police officers on the banks of the Inn. Landesgericht in Innsbruck, Austria on 2020/06/09. *** Innsbruck 09 06 2020, Re PUBLICATIONxNOTxINxAUT EPgro
Der 43-Jährige wurde für den Mord an Lucile K. schuldig gesprochen.
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Für den Mord an Carolin G. aus Ending wurde der Lastwagenfahrer bereits zu lebenslanger Haft verurteilt. Nun stand der 43-Jährige in Österreich für einen weiteren Mord vor Gericht. Das Landgericht Innsbruck sah es als erwiesen an, dass er auch für den Mord an einer französischen Austauschstudentin im österreichischen Kufstein verantwortlich ist.

Beweise überführten den Fernfahrer

Lucile K. aus Lyon starb im Januar 2014 durch mehrere Schläge auf den Kopf. Ihr Leiche wurde von Polizisten am Inn-Ufer entdeckt. Die Tatwaffe, eine Hubstange, wie sie zum Beispiel zum Anheben eines Lkw-Führerhauses genutzt wird, wurde im Fluss gefunden.

Vor Gericht bestritt der Fernfahrer die Tat zwar, das Gericht sprach den Angeklagten trotzdem schuldig. Laut Staatsanwaltschaft liegen eindeutige Beweise gegen den 43-Jährigen vor. Die Ermittler fanden DNA-Spuren des Mannes am Tatort und auch die GPS-Daten seines Lkws belegen, dass er zum Tatzeitpunkt in der Nähe gewesen sein muss. Zudem habe der Angeklagte die Tat an der Französin in Deutschland vor einem Psychiater indirekt gestanden.

Carolin G Lucile K Serienmörder Endingen Kufstein
Carolin G und Lucile K.
Polizei/ Twitter, Lucile K.

Staatsanwalt: "Ein klassischer Serienmörder"

Die Verteidigerin bezweifelte zwar die Aussagekraft der DNA-Spuren, die bei der Leiche gefunden wurden. Weil die Spuren nicht vollständig seien, könnten sie zu 158.000 Menschen passen. Ihr Mandant habe auch kein Geständnis abgelegt. Verurteilt wurde der Fernfahrer trotzdem.

Dem Angeklagten werde die „allerschwerste Kriminalität“ zur Last gelegt, erklärte der Staatsanwalt in seinem Eröffnungsplädoyer. Der einstimmige Schuldspruch der Geschworenen erfolgte wegen Mordes und Störung der Totenruhe. Der als Zeuge bestellte Psychiater erklärte, von dem 43-Jährigen gehe eine hohe Gefahr für weitere Delikte aus. „Es spricht aus psychiatrischer Sicht einiges dafür, dass der Angeklagte ein klassischer Serienmörder ist.“

Weil der Mann bereits in Deutschland zur Höchststrafe von lebenslanger Haft mit anschließender Sicherungsverwahrung verurteilt wurde, bekam er in Österreich kein zusätzliches Strafmaß dazu. Denn selbst wenn er die Haftstrafe abgesessen hat, wird der Verurteilte nicht so einfach freikommen, solange er noch als gefährlich eingeschätzt wird.