Extreme Form der Stadterkundung

Urbexing: Polizei warnt vor neuem Abenteuer-Trend

13.11.2020, Baden-Württemberg, Freudenstadt: In einem Zimmer des ehemaligen Grandhotel Waldlust, das zu den sogenannten Lost Places gehört, ist ein Fenster von aussen mit Brettern verriegelt. (zu dpa «Im Verborgenen» - Auf der Suche nach Lost Places im Südwesten") Foto: Uli Deck/dpa +++ dpa-Bildfunk +++
Die Polizei warnt vor dem neuen Abenteuer-Trend Urbexing.
ude bwe, dpa, Uli Deck

Sie wollen das große Abenteuer und nehmen es dafür mit dem Gesetz nicht so genau: Sogenannte Urbexer (Kurzform von "Urban Explorer") suchen sich verlassene Orte in Städten oder Stadtnähe, um dort Fotos und Videos aufzunehmen – ohne Erlaubnis der Eigentümer. Am Wochenende stiegen mehrere Personen in ein verlassenes Hotel in Bayern ein, wie der "Bayerische Rundfunk" (BR) berichtet. Sie kassierten eine Anzeige wegen Hausfriedensbruchs von der Polizei, die potenzielle Nachahmer warnt.

Abenteurer kamen extra aus München

Die Abenteurer waren aus München nach Habischried im Bayerischen Wald gereist. Dort drangen sie ins alte Charm-Hotel ein, das für sie offenbar auch den Charme eines "Lost Places", also eines verlassenen Ortes versprüht. Die Polizei fand dort am Samstagmorgen ein Ehepaar, das zum Fotografieren und Filmen gekommen war.

Schlechter Scherz mit der Polizei

Schon in der Nacht zuvor hatte die Polizei dort drei weitere Urbexer erwischt. Auch der 27 Jahre alte Mann und die beiden 19 und 23 Jahre alten Frauen wollten ein paar Schnappschüsse machen – und noch etwas mehr: Zu ihrem Abenteuer gehörte offenbar auch, sich einen schlechten Scherz zu erlauben, indem sie selbst die Polizei riefen. Eine hilflose Person befände sich in dem Gebäude, berichteten sie in ihrem Notruf – laut Polizei ein Fehlalarm.

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Auch Nachahmer müssen mit Anzeige rechnen

Alle fünf Urbexer müssen sich wegen Hausfriedensbruchs verantworten. Wie auch jeder, der es ihnen nachmachen will, wie die Polizei laut BR erklärt. Es sei gefährlich, das verlassene Hotel in Habischried zu betreten. Und wer sich dort unerlaubt aufhalte, werde ebenfalls eine Anzeige kassieren.