Staatsanwaltschaft: "Nicht glaubwürdig"
Frau (51) ersticht Ex-Freund (64) und behauptet: Es war Notwehr

Eine 51 Jahre alte Frau hat gestanden, ihren früheren Freund (64) in Unna (Nordrhein-Westfalen) mit mehreren Messerstichen getötet zu haben. In der Vernehmung habe sie allerdings erklärt, in Notwehr gehandelt zu haben, teilte die Staatsanwaltschaft am Sonntag mit. Man halte diese Version jedoch nicht für glaubwürdig, sagt Henner Kruse, Sprecher der Staatsanwaltschaft Dortmund, zu RTL. Die Frau sitzt aktuell in Untersuchungshaft.
Unna: Frau warf Ex-Freund Vergewaltigung vor
Die 51-Jährige habe erklärt, am Freitag zur Wohnung ihres Ex-Freundes gefahren zu sein, um ihm verbal "einen über den Kopf zu hauen", berichtet der Sprecher. Hintergrund sei eine angebliche Vergewaltigung, die sie ihm vorwarf: Kurz nach dem Ende der Beziehung Mitte des Jahres 2021 hatte die Frau ihren Ex-Freund bezichtigt, sie zusammen mit einem anderen Mann vergewaltigt zu haben. Beweise dafür gab es nicht. "Das Verfahren wurde dieses Jahr im Juni eingestellt", sagt Kruse.
Ex-Freund angeblich aus Notwehr getötet: Staatsanwaltschaft hat Zweifel
Der 64-Jährige forderte die Frau am Freitag nach deren Angaben auf, die Wohnung in Unna-Königsborn wieder zu verlassen. Dabei habe er mit einem Stock auf sie eingeschlagen, auch ein Messer sei im Spiel gewesen. "Die Frau hat erklärt, das Messer genommen und aus Angst auf ihren Ex-Freund eingestochen zu haben", berichtet der Sprecher weiter. Außerdem seien dort Spuren von Pfefferspray festgestellt worden. "Das hatte die 51-Jährige dabei, als sie zu der Wohnung fuhr."
Weil die Staatsanwaltschaft Zweifel an der Geschichte hatte, beantragte sie den Haftbefehl. Die Mordkommission ermittelt zu dem Fall.