US-Fluggesellschaft greift in Sachen Corona durch
United Airlines kündigt fast 600 Impfverweigerern

Keine Impfung – kein Job! Die amerikanische Fluggesellschaft United Airlines hat angekündigt, sich von fast 600 Mitarbeitern zu trennen, weil sie sich bislang nicht gegen Covid 19 haben impfen lassen. Die Kündigung betrifft nur Mitarbeiter, die keine gesundheitliche oder religiöse Ausnahmegenehmigung haben. Für die ungeimpften Mitarbeiter gibt es allerdings noch ein Schlupfloch: Wenn sie bis zum offiziellen Kündigungsgespräch eine Impfung nachweisen können, dürfen sie ihren Job behalten.
Unternehmensbosse: "Schwere Entscheidung"
Anfang August hatte United Airlines bekannt gegeben, von allen 67.000 amerikanischen Mitarbeitern einen Impfnachweis zu verlangen. 593 Mitarbeiter haben sich dennoch bislang nicht impfen lassen. Jetzt erwartet diese Mitarbeiter die Kündigung.
„Dies war eine unglaublich schwierige Entscheidung, aber die Sicherheit unseres Teams war immer unsere oberste Priorität“, sagten Chief Executive Scott Kirby und Präsident Brett Hart den Mitarbeitern in einer Unternehmensmitteilung. Mehr als 99 Prozent der United Airlines Mitarbeiter in den USA sind bereits geimpft.

Impfung ist Bedingung bei Neueinstellung
Vorübergehend hatte United Airlines geplant, Mitarbeiter mit Impf-Ausnahmegenehmigung ab dem 2. Oktober 2021 in den unbezahlten Urlaub zu schicken. Diese Pläne wurden jedoch bis zum 15. Oktober ausgesetzt, da eine Klage gegen die Richtlinie erhoben wurde. United Airlines verlangt auch, dass sich die Schüler der hauseigenen Pilotenschule impfen lassen.
Ein Unternehmenssprecher sagte, die Fluggesellschaft plane, in den nächsten Jahren etwa 25.000 Mitarbeiter einzustellen, und Impfungen seien eine Beschäftigungsbedingung für alle Neueinstellungen.
Swiss plant Impfverweigerern Ende Januar 2022 zu kündigen
Ebenfalls am Dienstag gab das europäische Flugunternehmen Swiss bekannt, ungeimpften Mitarbeitern ab Ende Januar 2022 kündigen zu wollen. Damit will Swiss auch Unstimmigkeiten unter den Angestellten vermeiden. Denn geimpfte Mitarbeiter müssten bei „unangenehmen Flügen nach Asien“ die Zeit bis zu ihrem Rückflug im Hotelzimmer verbringen, während ungeimpftes Personal attraktivere Flüge ins sonnige Florida absolvieren dürften, so Swiss-Chef Dieter Vrackx in einem Interview mit der "Neuen Zürcher Zeitung".
Eine interne Befragung hatte zum Ergebnis, dass knapp zwei Drittel der Piloten und ein Drittel der Flugbegleiter bei Swiss vollständig geimpft. (reuters/lha)