Gesundheitsminister Lauterbach dafür
Unabhängig von Corona: Ärzte wollen Krankschreibung per Telefon zurück

Die Corona-Sommerwelle rollt durch Deutschland. Ungewöhnlich viele Menschen sind zudem erkältet. Trotzdem gibt es seit dem 1. Juni 2022 keine Möglichkeit zur telefonischen Krankschreibung mehr. Das möchte die Ärzteschaft nun ändern. Gesundheitsminister Karl Lauterbach ist aufgeschlossen.
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Bekannte Patienten telefonisch krankschreiben
Bei Anruf Krankschreibung - was bis Ende Mai wegen Corona möglich war, sollte nach dem Willen von Ärztevertretern für bestimmte Patienten dauerhaft möglich sein. „Wir wollen ermöglichen, dass die niedergelassenen Ärztinnen und Ärzte unabhängig von der Corona-Pandemie bekannte Patientinnen und Patienten telefonisch krankschreiben können“, sagte der stellvertretende Vorstandsvorsitzende der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV), Stephan Hofmeister, am Dienstag der Deutschen Presse-Agentur.
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"Covid nicht in Praxen tragen"
Gesundheitsminister Karl Lauterbach nannte eine Rückkehr zur telefonischen Krankenschreibung richtig. Sie solle bald beschlossen werden. Vorgespräche dazu liefen. „Bei den hohen Covid-Fallzahlen brauchen wir nicht die Infektionen in die Praxis zu tragen“, betonte der Minister auf Twitter.
Bundesausschuss entscheidet
Entschieden wird über solche Regelungen im Gemeinsamen Bundesausschuss des Gesundheitswesens (G-BA). Das Gremium ist mit Vertretern der Ärzteschaft, der Krankenkassen und der Krankenhäuser besetzt und entscheidet über die Leistungen der gesetzlichen Kassen und Regeln wie bei der Krankschreibung.
Auch der stellvertretende Vorstandsvorsitzende der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV), Stephan Hofmeister, hatte erklärt: "Wir wollen ermöglichen, dass die niedergelassenen Ärztinnen und Ärzte unabhängig von der Corona-Pandemie bekannte Patientinnen und Patienten telefonisch krankschreiben können."
Seit dem 1. Juni müssen Patienten für eine Krankschreibung wieder in die Praxis oder in eine Videosprechstunde gehen. Bei leichten Erkrankungen der oberen Atemwege hatte während der Corona-Pandemie bis 31. Mai gegolten, dass dies für bis zu sieben Tage auch nach nur telefonischer Rücksprache möglich war. (dpa/jar)