Städte suchen dringend Wohnraum - Hilfe von Unternehmen

Ukraine-Geflüchtete: Bereits hunderte Wohnungen organisiert

16.03.2022, Sachsen, Leipzig: Aus der Ukraine geflüchtete Menschen gehen in eine Erstaufnahmeeinrichtung auf der Leipziger Messe. In Sachsen sollen in den kommenden Tagen etwa 10 000 Plätze in zentralen Einrichtungen für Flüchtlinge eingerichtet werden. Insgesamt werden nach vorsichtigen Schätzungen 80 000 Geflüchtete im Freistaat eine vorübergehende Heimat finden. Foto: Jan Woitas/dpa-Zentralbild/dpa +++ dpa-Bildfunk +++
Ukraine-Konflikt - Tausende Menschen sind bereits in Deutschland, auch in Norddeutschland, angekommen.
woi cul, dpa, Jan Woitas

In Niedersachsen versuchen viele Kommunen im Schulterschluss mit den Wohnungsgesellschaften ankommenden Flüchtlingen aus der Ukraine auch Wohnungen zur Verfügung zu stellen. Vorige Woche nannte die Unternehmen eine Zahl von 500. In Hannover sind es 100, in Wolfsburg 150. Das ist eine Leistung. „Denn wir alle wissen: Der Wohnungsmarkt ist total angespannt“, sagte der Sprecher der Verbandes der Wohnungs- und Immobilienwirtschaft Niedersachsen Bremen (vdw), Carsten Ens, der Deutschen Presse-Agentur.
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Vor allem Frauen, Kinder und alte Menschen brauchen ein neues Zuhause

Die Stadt Hannover wurde zum Drehkreuz für ankommende Flüchtlinge - fast ausschließlich Kinder, Frauen und ältere Menschen. Sie erklärte sich diese Woche bereit, die 100 Wohnungen zu angemessenen Kosten anzumieten und diese in Absprache mit dem jeweiligen Wohnungsunternehmen auszustatten und zu möblieren. Der dortige Stadtbaurat Thomas Vielhaber weiß um die ohnehin hohe Nachfrage auf dem Wohnungsmarkt, die durch die Ankunft Geflüchteter noch steigen werde.

Private und öffentliche Hilfe greift ineinander

Neben den kommunalen Wohnungsgesellschaften und privaten Angeboten, versuchen auch größere Unternehmen, wie etwa VW in Wolfsburg, aktiv zu werden. Dort stellt man der Stadt 50 Wohnungen zur Verfügung, die Corona-bedingt gerade leer stehen. Zehn der Wohnungen wären das erste halbe Jahr auch kostenfrei.Auch in Braunschweig arbeitet man mit den Wohnungsbau-Gesellschaften zusammen. In Bremen gibt es bereits seit dem Jahr 2000 feste Wohnungskontingente für Geflüchtete. Die Stadt Oldenburg hebt hervor, dass man bereits 200 Angebote privater Bürger für Unterbringungen habe. Bei einem „Runden Tisch“ in Niedersachsen wurde bereits vergangene Woche über Kapazitäten gesprochen. Der Bedarf an weiteren Wohnungen wird hoch bleiben. Bereits vor wenigen Tagen waren schon über 2.000 Menschen in Niedersachsen angekommen und es werden jeden Tag mehr. (dpa/lsi)