Friedhof-Notlage mitten im Krieg in der Ukraine
Familien beerdigen ihre Lieben in eigenen Gärten und in Parks von Mariupol
In Europa wütet der Krieg – seit mittlerweile vier Wochen donnern russische Raketen auf die Ukraine nieder und machen weder Halt vor Krankenhäusern noch vor Wohnhäusern. Städte gleichen Trümmerfeldern und die Opferzahlen steigen rasant in die Höhe. Mittlerweile ist die humanitäre Lage so dramatisch, dass selbst der Platz auf den Friedhöfen knapp zu werden scheint. Ukrainische Bürger müssen ihre gefallenen Familienmitglieder deshalb in Parks oder den eigenen Gärten begraben.
Alle aktuellen Infos zum Krieg in der Ukraine stellen wir in unserem Liveticker bereit.
Ukrainische Frauen greifen selbst zur Schaufel
Es sind Szenen, die einem das Blut in den Adern gefrieren lassen. Szenen, die den ganzen Horror und das ganze Leid des russischen Angriffskrieges in der Ukraine zeigen. In einem Video, das Reuters TV zur Verfügung gestellt hat, sind mehrere Frauen zu sehen, die unter Tränen Löcher in den Boden eines Parks inmitten von Mariupol schaufeln, um ihre Angehörigen zu begraben. Für eine vernünftige Bestattung auf einem Friedhof ist weder Platz noch Zeit. Immerhin hat der Bombenhagel schon etliche Todesopfer gefordert. Außerdem könnte jederzeit die nächste Rakete vom Himmel fallen und für noch mehr Tod und Zerstörung sorgen. Deshalb muss alles schnell gehen.
Zwischen den Trümmern wird geschaukelt
Schaut man sich die Bilder aus Mariupol an, kann man sich kaum vorstellen, dass hier einst ein ganz normales Leben geherrscht hat. Jetzt spielen Kinder auf Spielplätzen vor völlig verkohlten Wohnblöcken. In den Straßen stehen ausgebrannte Autos und Parks werden zu Friedhöfen umfunktioniert. Ob hier jemals ein glückliches und unbeschwertes Leben zurückkehren kann? Bei diesen Bildern ist das schwer vorstellbar. (cch)
