Uganda: Gesetz zur Verfolgung Homosexueller

Ab jetzt setzt jeder seine Freiheit aufs Spiel, der in Uganda offen darüber spricht, schwul oder lesbisch zu sein oder auch nur Homosexuelle unterstützt. Trotz weltweiter Proteste – auch von US-Präsident Obama – hat der ugandische Präsident ein Gesetz unterschrieben, das eine lebenslange Haftstrafe für Homosexuelle vorsieht. In insgesamt 37 afrikanischen Ländern ist es mittlerweile illegal, einen gleichgeschlechtlichen Partner zu haben. Nicole Macheroux-Denault berichtet aus Uganda.

epa04098904 Ugandan President Yoweri Museveni signs the anti-gay legislation in Kampala, Uganda, 24 February 2014. A controversial bill that introduces lengthy prison sentences for people who engage in homosexual acts was signed into law by Ugandan President Yoweri Museveni. The law, which has been strongly criticized by Western governments and human rights groups, punishes first-time offenders with up to 14 years in jail. People convicted of same-sex intercourse with a disabled person or a minor, as well as HIV-positive people caught engaging in homosexual acts, face life imprisonment. The law also makes it a crime not to report gay people. For the first time, lesbians are also targeted by legislation. EPA/RONALD KABUUBI +++(c) dpa - Bildfunk+++
Ugandas Präsident Museveni ist überzeugt, Homosexualität sei unnatürlich und gefährlich.
dpa, Ronald Kabuubi

Gerald Sentogo lebte in der ugandischen Hauptstadt Kampala. Als schwuler Aktivist droht ihm dort ab jetzt eine lebenslange Haftstrafe. Auch wegen Besitzes sogenannter "Werbung" für Homosexualität, damit sind Aufklärungsbücher oder Flyer gemeint, können Strafen verhängt werden. Gleichzeitig blüht auch jenen eine Strafe, die ihnen bekannte Homosexuelle nicht der Polizei melden.

Sentogo hatte schon vor einem Jahr große Probleme. Mehrfach musste seine Organisation umziehen, weil Anwohner meinten, Homosexuelle brächten nur Probleme. Ähnliche homophobe Entwicklungen wie in Uganda gibt es auch in Nigeria und Äthiopien und anderen ostafrikanischen Ländern.

Auch im eher als liberal geltenden Kenia demonstrieren nun Homophobe und ernannten den 24. Februar zum Internationalen Anti-Homosexuellen-Tag. Ein Aktivist predigt dort, dass es das Ende der Welt sei, wenn Schwule und Lesben Rechte haben. Die Aktivisten handeln vor allem aus religiösen Gründen. "Gott weiß, warum er einen Mann und eine Frau schuf", sagt eine Demonstrantin.

Den Druck wachsender Homophobie in weiten Teilen Afrikas halten nur wenige aus. Gerald Sentogo hat Uganda inzwischen verlassen und in Norwegen Asyl beantragt.