Uganda: Gesetz zur Verfolgung Homosexueller
Ab jetzt setzt jeder seine Freiheit aufs Spiel, der in Uganda offen darüber spricht, schwul oder lesbisch zu sein oder auch nur Homosexuelle unterstützt. Trotz weltweiter Proteste – auch von US-Präsident Obama – hat der ugandische Präsident ein Gesetz unterschrieben, das eine lebenslange Haftstrafe für Homosexuelle vorsieht. In insgesamt 37 afrikanischen Ländern ist es mittlerweile illegal, einen gleichgeschlechtlichen Partner zu haben. Nicole Macheroux-Denault berichtet aus Uganda.

Gerald Sentogo lebte in der ugandischen Hauptstadt Kampala. Als schwuler Aktivist droht ihm dort ab jetzt eine lebenslange Haftstrafe. Auch wegen Besitzes sogenannter "Werbung" für Homosexualität, damit sind Aufklärungsbücher oder Flyer gemeint, können Strafen verhängt werden. Gleichzeitig blüht auch jenen eine Strafe, die ihnen bekannte Homosexuelle nicht der Polizei melden.
Sentogo hatte schon vor einem Jahr große Probleme. Mehrfach musste seine Organisation umziehen, weil Anwohner meinten, Homosexuelle brächten nur Probleme. Ähnliche homophobe Entwicklungen wie in Uganda gibt es auch in Nigeria und Äthiopien und anderen ostafrikanischen Ländern.
Auch im eher als liberal geltenden Kenia demonstrieren nun Homophobe und ernannten den 24. Februar zum Internationalen Anti-Homosexuellen-Tag. Ein Aktivist predigt dort, dass es das Ende der Welt sei, wenn Schwule und Lesben Rechte haben. Die Aktivisten handeln vor allem aus religiösen Gründen. "Gott weiß, warum er einen Mann und eine Frau schuf", sagt eine Demonstrantin.
Den Druck wachsender Homophobie in weiten Teilen Afrikas halten nur wenige aus. Gerald Sentogo hat Uganda inzwischen verlassen und in Norwegen Asyl beantragt.