26. November 2020 - 9:32 Uhr
Viele getestete Marken empfehlenswert
Die Zeit für heiße Himbeeren ist wieder da und mit ihr stellt sich auch die Frage: Kann man auch bedenkenlos auf Tiefkühl-Himbeeren zurückgreifen? ÖKO-TEST hat 16 Marken getestet und kommt zu einem insgesamt positiven Ergebnis! Elf Himbeermarken sind tadellos und bekommen von das Gesamturteil "sehr gut". In keinem der 16 getesteten Produkte hat das Labor Noro- oder Hepatitis-A-Viren gefunden und alle waren frei von den Desinfektionsmittelrückständen Chlorat und Perchlorat.
Die Ergebnisse

Die meisten getesteten Produkte haben mit "sehr gut" abgeschnitten. Allerdings wurden auch bei vier konventionellen Marken Pestizide gefunden.
Getestete Marken mit "sehr gut" (u.a.)
- Alnatura Himbeeren 5,48 Euro / 500 g
- Bio Bio Himbeeren Netto Marken-Discount 3,53 Euro / 500 g
- All Seasons Himbeeren Anbieter Aldi Nord/Aldi Süd 2,65 Euro / 500 g
In den Eismann Himbeeren hat das Labor Spuren des Pestizids Acetamiprid nachgewiesen. Weil der Wirkstoff für Bienen giftig ist, hat beispielsweise Frankreich Acetamiprid bereits 2018 verboten. In Deutschland ist der Einsatz des Stoffes derzeit noch erlaubt. Die Himbeeren von Lidl enthielten Spuren von Captan. Captan ist als krebserregend in Kategorie 2 eingestuft, das heißt, es muss laut Chemikalienrecht (CLP-Verordnung) mit dem Warnhinweis "kann vermutlich Krebs erzeugen" versehen werden. Immerhin: Der festgestellte Gehalt in den Lidl-Himbeeren ist so gering, dass für den Verbraucher keine akute Gefahr besteht. Die getesteten Himbeeren Soto Spezialitäten Bio Himbeeren von Organic Veggie Food sind inhaltlich einwandfrei, allerdings war das Mindesthaltbarkeitsdatum auf der Verpackung nicht lesbar.
Den gesamten TK-Himbeeren-Check von ÖKO-TEST können Sie hier nachlesen.
Auf die Zubereitung kommt es an
In den vergangenen Jahren gab es schon häufiger Produktwarnungen, weil Beeren mit Krankheitserregern verunreinigt waren. Zuletzt rief im August der Discounter Lidl einen Beerenmix wegen Noroviren zurück. Auch Krankheitsausbrüche mit dem Gelbsucht-(Hepatitis-A-)Erreger gehen auf verunreinigtes Tiefkühlobst zurück.
Wer auf Nummer sicher gehen will, sollte das Obst deshalb vor dem Verzehr für zwei Minuten aufkochen lassen. Dann haben Noro- und Hepatitis-A-Viren keine Chance. Das ist besonders wichtig, wenn Schwangere, Kleinkinder, Senioren oder kranke Menschen davon essen.