Mögliche rassistische AngriffeTürkei warnt Staatsbürger vor Europa - auch Deutschland!

21.01.2023, Türkei, Istanbul: Menschen skandieren Parolen während eines kleinen Protests vor dem schwedischen Konsulat in Istanbul. Die Türkei hat am Samstag einen geplanten Besuch des schwedischen Verteidigungsministers abgesagt und damit auf die antitürkischen Proteste reagiert, die die Spannungen zwischen den beiden Ländern verschärft haben, da Schweden sich um die Zustimmung der Türkei zum NATO-Beitritt bemüht. Foto: Emrah Gurel/AP/dpa +++ dpa-Bildfunk +++
Nach Koranverbrennung: Antischwedische Proteste in der Türkei
EG FS, dpa, Emrah Gurel

Die Türkei hat ihre Bürger nach islamfeindlichen Aktionen, vor allem nach der Koranverbrennung in Schweden, vor Angriffen in Europa und den USA gewarnt. Türken, die in europäischen Ländern oder in der Vereinigten Staaten leben oder dorthin reisen, sollten sich angesichts möglicher rassistischer Belästigungen und Angriffe vorsichtig verhalten, empfiehlt das türkische Außenministerium.

"Gefährliches Ausmaß religiöser Intoleranz und Hass in Europa"

Zudem sollten sie sich von Gegenden fernhalten, in denen es vermehrt zu Demonstrationen kommen könnte.

In einigen europäischen Ländern hätten islamfeindliche und rassistische Handlungen sowie Propagandademonstrationen gegen die Türkei von Gruppen mit Verbindungen zu Terrororganisationen zugenommen, hieß es weiter. Diese Aktionen zeigten das „gefährliche Ausmaß religiöser Intoleranz und Hasses in Europa“.

Auswärtiges Amt: Risiko für terroristische Anschläge in der Türkei gestiegen

Mehrere europäische Länder, darunter Deutschland, Schweden und die USA, hatten ihren Bürgern zuvor empfohlen, größere Menschenansammlungen in der Türkei zu meiden. In einer Mitteilung des Auswärtigen Amts in Berlin hieß es etwa, dass nach Einschätzung der Sicherheitsbehörden das Risiko für terroristische Anschläge in der Türkei nach der jüngsten Koranverbrennung in Schweden steige.

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Türkei sagt Nein zu Nato-Beitritt von Schweden

21.01.2023, Schweden, Stockholm: Der rechtsextreme Politiker Rasmus Paludan verbrennt in der Nähe der türkischen Botschaft einen Koran. Paludan erhielt von der Stockholmer Polizei die Erlaubnis, eine Demonstration für die Meinungsfreiheit abzuhalten und seinen Unmut über den türkischen Präsidenten Erdogan zu bekunden. Während der Aktion zeigte Paludan auch eine Karikatur des Propheten Mohammed. Links steht ein Polizist. Foto: Joel Lindhe/ZUMA Press Wire/dpa +++ dpa-Bildfunk +++
Antitürkische Proteste in Schweden
zeus tba, dpa, Joel Lindhe

Hintergrund der Spannungen sind mehrere islamfeindliche Aktionen in Europa. In Schweden hatte ein Rechtsextremist ein Exemplar des Korans - der Heiligen Schrift des Islams - vor der türkischen Botschaft in Stockholm verbrannt.

Lese-Tipp: Empörung über Koran-Verbrennung in Schweden

Ankara nahm dies zum Anlass, den Nato-Beitritt Schwedens weiter zu blockieren. Schweden will zusammen mit Finnland infolge des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine in das westliche Militärbündnis. Dazu müssen alle 30 jetzigen Mitglieder zustimmen. Aus der Türkei und Ungarn gibt es noch kein Ja. (dpa/tpo)