Wohl Dutzende weitere Bergleute eingeschlossen

Mindestens 25 Tote bei Explosion in türkischem Kohlebergwerk

14.10.2022, Türkei, Bartin: Bergleute tragen die Leiche eines Opfers in Amasra in der türkischen Schwarzmeerküstenprovinz Bartin nach einer Explosion in einem Bergwerk. Mehrere Menschen sind bei einer schweren Explosion in einem Kohlebergwerk im Norden der Türkei ums Leben gekommen. Foto: Nilay Meryem Comlek/Depo Photos/AP/dpa - ACHTUNG: Nur zur redaktionellen Verwendung und nur mit vollständiger Nennung des vorstehenden Credits +++ dpa-Bildfunk +++
Bergleute tragen die Leiche eines Opfers in Amasra nach der Explosion in dem Bergwerk.
hjb, dpa, Nilay Meryem Comlek

Bei einer schweren Explosion in einem Kohlebergwerk im Norden der Türkei sind mindestens 25 Menschen ums Leben gekommen. Das teilte das Gouverneursamt der Schwarzmeerprovinz Bartin in der Nacht zu Samstag mit, wie die türkische Nachrichtenagentur Anadolu berichtete. Sechs verletzte Bergleute seien zur Behandlung nach Istanbul geschickt worden. Man gehe davon aus, dass Dutzende weitere Bergleute in der Mine im Bezirk Amasra am Schwarzen Meer unter der Erde eingeschlossen seien. Mutmaßlich sei Grubengas etwa 300 Meter unter der Erdoberfläche explodiert, berichteten lokale Medien. Rund 150 Menschen seien an den Such- und Rettungsmaßnahmen beteiligt.

Bergwerg-Explosion: 110 Arbeiter zum Zeitpunkt des Unglücks in Kohlemine

14.10.2022, Türkei, Bartin: Krankenwagen stehe nach einer Explosion am Eingang des Bergwerks in Amasra in der türkischen Schwarzmeerküstenprovinz Bartin. Mehrere Menschen sind bei einer schweren Explosion in einem Kohlebergwerk im Norden der Türkei ums Leben gekommen. Foto: Uncredited/IHA/AP/dpa - ACHTUNG: Nur zur redaktionellen Verwendung und nur mit vollständiger Nennung des vorstehenden Credits +++ dpa-Bildfunk +++
Krankenwagen stehen nach der Explosion am Eingang des Bergwerks.
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Zuvor hatte Gesundheitsminister Fahrettin Koca von 22 Toten und 17 Verletzten gesprochen, von denen sich acht im kritischen Zustand befänden. Das Bergwerk liegt etwa 300 Kilometer nordöstlich der Hauptstadt Ankara.

Nach Angaben des türkischen Innenministers Süleyman Soylu befanden sich zum Zeitpunkt des Unglücks 110 Arbeiter in der Mine, davon 49 in einem gefährdeteren tieferen Teil. 36 Bergarbeiter wurden laut Gouverneursamt von der Unfallstelle in Sicherheit gebracht.

Immer wieder Minenunfälle in der Türkei wegen Sicherheitsmängeln

Präsident Recep Tayyip Erdogan teilte auf Twitter mit, er werde den Unglücksort am Samstag besuchen, um die Rettungsmaßnahmen zu "koordinieren". Eine Untersuchung des Vorfalls sei eingeleitet worden. Die größte Oppositionspartei, die sozialdemokratische CHP, teilte mit, die Behörden hätten einen Bericht des Rechnungshofs aus dem Jahr 2019 ignoriert, in dem vor der Gefahr einer Grubengasexplosion in dieser Mine gewarnt worden sei.

In den vergangenen Jahren gab es schwere Minenunfälle in der Türkei, teils wegen mangelhafter Sicherheitsvorschriften. 2014 starben bei einer Explosion in einer Kohlenmine in der Provinz Manisa in der Ägäis-Region insgesamt 301 Menschen. (dpa/bst)