Niedersächsisches Innenministerium zieht Bilanz aus 2022

Bald noch mehr Angriffe auf die Polizei?

 Mutmaßlicher Brandanschlag auf Campingplatz in Melle Melle, Deutschland 13.11.2020 - Mutmaßlicher Brandanschlag auf Campingplatz in Melle: Auf dem Campingplatz Ludwigsee in Melle/Niedersachsen sind mehrere Wohnwagen in Brand geraten. Die Polizei Osnabrück meldet einen Toten und suchte vorher einen Mann zwischen 65 und 70 Jahre. Im Bild: Polizei Niedersachsen. Foto: Noah Wedel/Kirchner-Media Melle Nordrhein-Westfalen Deutschland *** Suspected arson attack on a campsite in Melle Melle, Germany 13 11 2020 Suspected arson attack on a campsite in Melle Several caravans have caught fire at the Ludwigsee campsite in Melle Lower Saxony The Osnabrück police reported a death and were previously looking for a man between 65 and 70 years old In t Copyright: xNoahxWedel/Kirchner-Mediax
Beamte und Beamtinnen in Niedersachsen öfter Opfer von Agressionen (Symboldbild)
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Polizistinnen und Polizisten haben einen riskanten Job. Doch scheinbar lässt auch der Respekt in der Bevölkerung nach und die Hemmschwelle sinkt, gegenüber den Einsatzkräften handgreiflich zu werden. Das Niedersächsische Innenministerium zieht eine vorsichtige Bilanz aus 2022.

Kontinuierlicher Anstieg, aber wenig valide Daten

Die Zahl der Angriffe gegen Polizei- und Rettungskräfte in Niedersachsen wird nach einer Einschätzung des Innenministeriums in diesem Jahr voraussichtlich leicht steigen. Das gelte auch für die Zahl der Verletzten, teilte das Innenministerium in Hannover auf Anfrage mit. Diese Tendenzen beziehen sich auf Eingangsdaten, seien jedoch noch keine valide Grundlage für die Kriminalitätsentwicklung.

Auch in Bremen Zunahme

In der Stadt Bremen stieg die Zahl der tätlichen Angriffe gegen Polizeibeamte im vergangenen Jahr deutlich an - auf 175 nach 117 in 2020. 87 Fälle von leicht verletzten Polizeikräften und fünf Rettungskräften wurden im vergangenen Jahr erfasst, wie das Innenressort mitteilte. 2020 waren es insgesamt noch 71 leichte Verletzungen.

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Weniger Angriffe auf Rettungskräfte

In Niedersachsen sei jedoch keine Zunahme von Angriffen auf Rettungskräfte zu verzeichnen. Hier gab es sogar einen leichten Rückgang. Dass aber besonders Beamte und Beamtinnen der Polizei auf gute Schutzkleidung angewiesen sind, zeigt der Fall einer Polizistin aus Uelzen. Bei einem Einsatz am 2. Weihnachtstag wurde sie von einem 79-Jährigen mit einem Messer angegriffen. Dank Schutzweste blieb sie unverletzt. Viele Vergehen würden aber aus unterschiedlichen Gründen nicht angezeigt werden, etwa weil man von einem zu hohen Aufwand ausgeht. Daher ist laut Ministerium mit einer Dunkelziffer zu rechnen. (dpa/lsi)