Achtung, Schimmelpilze! Tomatensoßen im Öko-Test: Diese Marken versagen auf ganzer Linie

Nudeln mit Tomatensoße sind schnell gemacht, besonders wenn man die Soße nicht extra zubereiten muss. Doch nicht alle fertigen Produkte sind unbedenklich, wie Öko-Test zeigt. Besonders eine bekannte Bio-Marke hat ein dickes Schimmelpilz-Problem.
21 Soßen im Test
Geschmäcker sind verschieden. Das gilt auch für Tomatensoßen, allerdings gibt es so einige Dinge, die man trotzdem nicht auf dem Teller haben möchte. Dazu gehören unter anderem künstliche Aromastoffe und Schimmelpilzgifte. Zudem sollte sich auf der Verpackung eine klare Herkunftsangabe der enthaltenen Tomaten befinden.
Das ist allerdings nicht immer der Fall, wie der Test von Öko-Test von 21 beliebten Tomatensoßen zeigt. Obwohl 11 davon ein gutes oder sehr gutes Testergebnis erzielten, fielen zwei gnadenlos durch. Dabei handelt es sich um beliebte Bio-Marken.
Bio-Produkte mit Schimmelpilz-Problem
In vier der getesteten Tomatensoßen fanden die Prüfer Schimmelpilzgifte, darunter in der Gut und Günstig Tomatensoße von Napoli. Dort ist Alternariol enthalten, das laut Zellstudien erbgutschädigend wirkt. Das Gesamturteil lautet daher nur „ausreichend“. Weiterhin wurde in den Soßen von dm, Rossmann und Alnatura Tenuazonsäure nachgewiesen, die im Verdacht steht, organschädigend zu wirken. Dabei wiesen die Tester in der Tomatensoße von Alnatura sogar die doppelte Menge des in der EU erlaubten Grenzwertes für Tenuazonsäure nach. Daher fiel das Bio-Produkt krachend durch und erhielt die Gesamtnote „ungenügend“.
Es gab noch weitere Kriterien der Tester, die dafür sorgten, dass einige Tomatensoße ein gutes oder eher schlechtes Urteil erhielten. Dazu gehörten der Salzgehalt, der Geschmack, die Werbung sowie die Herkunft der verwendeten Tomaten. Zu viel Salz befand sich demzufolge in 14 der getesteten Produkte, darunter in den Soßen von Maggi und Cucina Nobile. Im Geschmackstest kam die Maggi-Tomatensoße ebenso schlecht weg, da sie von den Testern als zu süß und zu Thymian-lastig empfunden wurde. Insgesamt reichte es daher nur für ein „befriedigend“ im Test.
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Künstliche Aromen wurden in den Soßen von Barilla Pomodoro und der Oro di Parma Sugo Tomatensauce Kräuter eingesetzt, was zu Abzügen in der Gesamtbewertung führte. Ein Problem hatten die Öko-Tester außerdem mit den fragwürdigen Werbeversprechen von Unilever (Knorr) und Mars (Miracoli). Die Hersteller warben zum Beispiel mit der Aufschrift „ohne künstliche Farbstoffe“, obwohl die nicht einmal in Tomatensoßen erlaubt sind. Weiterhin wurde in dem Test die Transparenz der Lieferketten genauer beleuchtet. Woher kommen die verwendeten Tomaten? Barilla und Unilever (Knorr) hielten sich in diesem Punkt bedeckt, was das Testergebnis negativ beeinflusst hat.
Welche Tomatensoßen sind empfehlenswert?
Es gibt allerdings auch so einige Soßen, die den Test mit Bravour bestanden haben. Zu den drei Testsiegern mit der Note "sehr gut" gehören unter anderem folgende Tomatensoßen:
La Selva Pomodoro al basilico (La Selva) für 2,22 Euro
Rapunzel Toskana Tomatensauce (Rapunzel) für 2,34 Euro
Combino Tomatensoße Basilikum (Lidl) für 0,75 Euro
Mondo Italiano Nudelsauce Napoli (Netto) für 0,79 Euro
Allerdings weisen beide Soßen aus dem Discounter einen erhöhten Salzgehalt auf. Wer sich also sehr salzarm ernähren möchte, ist mit der Tomatensoße von La Selva wohl besser bedient - oder kocht sich seine einfach selbst. (imi)
Alle Testergebnisse gibt’s hier auf oekotest.de.