Acht Kommilitonen angeklagt
Grausames Aufnahmeritual: Student Adam Oakes (19) musste Flasche Whiskey trinken - tot
Elf Kommilitonen sollen für den Tod von Adam Oakes verantwortlich sein – acht von ihnen wurden nun angeklagt. Die Mitglieder der „Delta Chi“-Bruderschaft sollen den 19-Jährigen gezwungen haben, eine ganze Flasche Whiskey zu trinken. Doch das „Aufnahmeritual“ im Februar 2021 nahm ein tödliches Ende: Oakes brach zusammen und starb infolge einer Alkoholvergiftung.
Am Morgen nach der Bruderschaftsparty fand Polizei die Leiche von Adam Oakes
Die Studenten der „Virginia Commonwealth University“ in Richmond hatten in einem Haus abseits des Campus’ eine Bruderschaftsparty gefeiert und sollen Adam Oakes gezwungen haben, binnen einer Stunde eine Flasche „Jack Daniels“ zu leeren. Das Ganze soll Teil eines Initiationsritus oder Aufnahmerituals gewesen sein. Der Studienanfänger sei daraufhin zusammengebrochen und ohnmächtig geworden. "Sie sahen um Mitternacht nach ihm, da lag er auf der Seite, atmete noch und schien in Ordnung zu sein“, sagte seine Cousine Courtney White, die unter anderem von den „NBC News“ zitiert wird. Doch am nächsten Morgen fand die Polizei den 19-Jährigen „mit dem Gesicht nach unten auf der Couch. (...) Die Hälfte seines Gesichtes war Lila“.
Der Vorfall liegt inzwischen mehr als ein halbes Jahr zurück. Bereits Ende Februar waren acht Kommilitonen im Alter zwischen 19 und 22 Jahren festgenommen worden – nun wurde Anklage wegen Schikane gegen sie erhoben, teilte die Polizei von Richmond in einer Erklärung mit. Drei von ihnen müssen sich zudem für den Kauf und die Abgabe von Alkohol an Minderjährige verantworten.
Familie von Adam Oakes erleichtert über Anklageerhebung
Oakes Angehörige zeigten sich in einem ersten Statement „dankbar für ein gewisses Maß an Gerechtigkeit“, das die Anklage bringe und auch „für den Schutz vor Schikanen, den sie jungen, beeinflussbaren College-Studenten bieten könnte“. Weiter heißt es: „Die letzten sieben Monate waren für unsere Familie sehr qualvoll. Dies ist das erste Mal, dass diese jungen Männer für ihre historisch-toxischen und destruktiven Traditionen, Manipulationen (...) und für Adams Tod zur Rechenschaft gezogen werden.“ Seine Cousine Courtney White sagte der „New York Times“ zufolge am Samstag, dass die Familie zwar „erleichtert“ sei, weil der Fall voranschreite, es aber schmerzhaft sei zu wissen, dass nichts Adam zurückbringen werde.
Die Studentenverbindung „Delta Chi“ war von der Uni suspendiert worden. Der nationale Verband der Bruderschaft hat den Vorfall verurteilt, er sei ein „Affront gegen die Werte von „Delta Chi“. Unsere Richtlinien zum erwarteten Verhalten von Mitgliedern sind klar – diese beinhalten auch, dass sich kein Mitglied an schikanösen Handlungen beteiligen darf oder diese erdulden muss“, hieß es. „Keine Familie sollte jemals erleben müssen, was die Familie Oakes erlebt hat.“
Für Adams Eltern Linda und Eric Oakes wurde bei „GoFundMe“ ein Spendenaufruf für die Beerdigung und andere Kosten gestartet – und die Zielsumme von 15.000 US-Dollar mehr als übertroffen. Insgesamt kamen 47.116 US-Dollar zusammen, das sind umgerechnet rund 40.214 Euro. (cwa)
