Traurige Nachricht für Tierfreunde
Tierpark Chemnitz lässt alle seine Wildschweine erschießen – wegen anrückender Seuche

Es ist eine traurige Nachricht aus Sicht aller Tierfreunde: Der Chemnitzer Tierpark hat seine sieben Wildschweine erschießen lassen. Grund für die Maßnahme sei die Ausbreitung der Afrikanischen Schweinepest. Gute Alternativen habe es laut dem Park nicht gegeben.
Tierpark Chemnitz: Wildschweine konnten nicht im Stall untergebracht werden
Der Tierpark teilte mit, dass die sieben Tiere „fachgerecht erlegt“ worden seien. Bei den sieben Wildschweinen hatte es sich um zwei Keiler (Männchen) und fünf Bachen (Weibchen) gehandelt.
Der Schritt sei durch die näher rückende Afrikanische Schweinepest nötig geworden, so der Tierpark. Demnach sei es wahrscheinlich, dass in der Region bald der Seuchenfall ausgerufen wird. In diesem Fall müssten die Wildschweine in Chemnitz in einem Stall untergebracht werden – das sei im Wildgatter allerdings nicht möglich.
Afrikanische Schweinepest erstmals 2020 in Deutschland festgestellt

Die Afrikanische Schweinepest ist in Deutschland eine anzeigepflichtige Tiersuche. Das bedeutet, dass sämtliche Fälle dem Veterinäramt gemeldet werden müssen.
Wird für eine Region der Seuchenfall ausgerufen, kann das Amt entweder eine Tötung der Schweine oder eine Haltung im Stall anordnen. Damit soll eine Ausbreitung der Krankheit unter den Tieren verhindert werden.
In Deutschland wurde die Krankheit erstmals im September 2020 bei Wildschweinen festgestellt. Bis zum Sommer 2021 wurde die Afrikanische Schweinepest mehr als 1.500-mal in Deutschland nachgewiesen. Als Präventionsmaßnahme stieg die Zahl der getöteten Tiere zudem um deutlich mehr als 100.000 Tiere pro Jagdjahr an.
Wildschweine in Chemnitz waren „bei Jung und Alt beliebt“
Laut dem Tierpark seien die Wildschweine in Chemnitz „bei Jung und Alt beliebt“ gewesen. Was nun mit dem bisherigen Gehege passieren wird, ist aktuell noch unklar. Vermutlich soll eine andere Tierart in die Anlage einziehen. In dem Tierpark leben rund 1.000 Tiere und etwa 200 verschiedene Tierarten. (jda)