Letzte Ruhe für Ihr Haustier

Tierbestattung im Garten? Wie man sein Haustier beerdigen darf - und wie nicht

01.06.2020, Nordrhein-Westfalen, Düsseldorf: Ein Hund liegt in der Mittagssonne in einem Garten und hechelt. Foto: Martin Gerten/dpa +++ dpa-Bildfunk +++
Stirbt das eigene Haustier, möchten viele Halter es nach wie vor nahe bei sich haben. Doch eine Bestattung im Garten ist nur unter bestimmten Voraussetzungen erlaubt.
mg cul, dpa, Martin Gerten
von Larissa Königs

Letzte Ruhe im Garten – ist das erlaubt?
Wenn ein Haustier stirbt, leiden viele Besitzer sehr. Um ihren Liebling weiterhin nahe bei sich zu haben, werden Hund, Katze und Hamster oft im Garten beigesetzt. Doch darf man das überhaupt? RTL hat mit einem Anwalt gesprochen und klärt auf, worauf Sie achten müssen.
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Haustier falsch bestattet? Es drohen bis zu 15.000 Euro Bußgeld

Grundsätzlich finden sich alle wichtigen Informationen zur Bestattung von Haustieren im sogenannten Tierkörperbeseitigungsgesetz. Dort wird zunächst zwischen Nutztieren und Heimtieren unterschieden. Heimtiere sind Tiere, die nicht zu landwirtschaftlichen Zwecken genutzt oder gegessen werden. Dazu zählen Hunde, Katzen, Hamster, Kaninchen, Meerschweinchen, aber auch Wellensittiche, Reptilien und Amphibien.

„Kleine Haustiere können im eigenen Garten bestattet oder im Hausmüll entsorgt werden. Große Tiere, etwa Pferde, dürfen nicht einfach so bestattet werden, sondern müssen zunächst eingeäschert werden“, erklärt Anwalt Andreas Ackenheil im RTL-Interview. Hunde und Katzen dürfen grundsätzlich im eigenen Garten beigesetzt werden. Wer jedoch einen sehr großen Hund hat, etwa eine Deutsche Dogge, sollte ebenfalls darüber nachdenken, ob er das Tier kremieren (also einäschern) lässt. „Das wäre, meiner Meinung nach, in diesem Fall die bessere Alternative als das Tier lediglich zu beerdigen“, so Ackenheil.

Auch bei der Bestattung selbst gibt einiges zu beachten. Denn werden die Vorschriften zur Beerdigung der Tiere nicht eingehalten, wird es teuer. „Es drohen Bußgelder von bis zu 15.000 Euro“, betont Anwalt Ackenheil.

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So bestatten Sie Ihr Tier richtig im Garten

Markus Hibbeler
Katzen kann man, wie viele Haustiere, im Garten beisetzen.
deutsche presse agentur

Grundsätzlich darf ein Tier nur im eigenen Garten bestattet werden. Auch eine Bestattung in der Natur, etwa im Wald, ist verboten. Wer in einer Mietwohnung lebt, braucht die schriftliche Genehmigung des Vermieters.

Voraussetzungen für eine Bestattung des Haustieres im Garten ohne vorherige Einäscherung sind:

  • Das Grundstück darf sich nicht in unmittelbarer Nähe von öffentlichen Wegen und Plätzen befinden.

  • Das Grab sollte mindestens ein bis zwei Meter von der Grundstücksgrenze entfernt sein.

  • Das Grundstück darf sich nicht in einem Wasserschutzgebiet befinden.

  • Einzelne Tierkörper von verstorbenen kleinen Heimtieren, eingeschlossenem Hund oder Katze, müssen mindestens unter einer 50 Zentimeter starken Erdschicht vergraben werden.

  • Das Tier darf vorher nicht tiermedizinisch behandelt worden sein, damit Krankheitserreger oder Medikamente nicht in das Grundwasser gelangen können. Das steht auch im Tierkörperbeseitigungsgesetz: Die Gesundheit von Mensch und Tier nicht durch Erreger übertragbarer Krankheiten oder toxische Stoffe gefährdet werden.

„Wichtig ist auch, dass das Tier bei der Bestattung nicht in einem Behältnis vergraben wird, das nicht verrottet. Heißt: Statt Plastik sollte man das Haustier eher in einen Karton legen oder in eine Decke wickeln“, erklärt Ackenheil.

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Sie haben keinen eigenen Garten? Das sind Alternativen für verstorbene Haustiere

Sie möchten Ihr Tier angemessen bestatten, haben jedoch keinen Garten? Tier-Krematorien schaffen Abhilfe. Hier kann das Haustier eingeäschert werden. Halter sollten mindestens 100 Euro einplanen, die Preise hängen allerdings davon ab, wie groß und schwer das Tier ist und ob es eine Einzeleinäscherung oder Gemeinschaftseinäscherung bekommt.

Bei der Gemeinschaftseinäscherung wird die Asche anonym in einem Gemeinschaftsgrab beigesetzt. Wenn das Tier einzeln eingeäschert wird, darf die Urne anschließend mit nach Hause genommen werden.

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Für Tiere, die begraben werden sollen, gibt es spezielle Tierfriedhöfe. Die Kosten für eine Erdbestattung fangen bei 250 Euro an. Die meisten Grabstätten können für zwei bis vier Jahre gepachtet werden. In den meisten Fällen ist aber auch eine Verlängerung möglich. Die letzte Ruhe findet Ihr Haustier, egal für welche der Möglichkeiten Sie sich entscheiden, ganz sicher.

Es ist verboten die Tiere umzubetten

Übrigens: Es ist gesetzlich verboten, die bestatteten Tiere auf offiziellen Friedhöfen umzubetten. Das heißt: Vergraben und dann nach einiger Zeit ausbuddeln und in ein anderes Grab betten geht nicht. Was im eigenen Garten gemacht wird, kann natürlich keiner kontrollieren.