Mensch-Tier-Bestattungen in Hamburg
Liebe bis in den Tod: Frauchen und Hund Flocki werden nebeneinander begraben
Gemeinsame letzte Ruhe
Ingrid Bihler weiß jetzt schon, wie sie später beerdigt werden möchte. Nämlich neben ihrem Hund Flocki, der 2020 starb. Auf dem Ohlsdorfer Friedhof in Hamburg ist das für Tierbesitzer seit März vergangenen Jahres möglich. Und Ingrid Bihler ist nicht die einzige, die ihren vierbeinigen Partner auch in der ewigen Ruhe neben sich haben möchte.
Für Ingrid Bihler eine schöne Vorstellung
Oft bringt Ingrid Bihler ihm frische Blumen mit, Flocki soll es schön haben. Und zwar in dem Grab, in dem Ingrid Bihler dann irgendwann auch selbst ihre letzte Ruhe finden will. Ihr Mann starb bereits vor drei Jahren, er wollte auf See bestattet werden. Doch für Ingrid kommt das nicht in Frage. Als ihr Hund stirbt, entscheidet sie, ihn auf dem Ohlsdorfer Friedhof begraben zu lassen. „Das fand ich viel schöner, wenn man eine Stelle hat, wo ich hingehen kann und wo ich weiß, dass ich da später selber auch drinnen liegen werde.“
Der Unterschied zwischen Mensch und Tier bleibt
Flocki war ein Hochzeitsgeschenk von Ingrids Mann. Im Mai 2020 ist der Terrier eines der ersten Tiere, deren Asche auf dem Friedhof beerdigt werden. Mittlerweile sind hier bereits 16 Tiere und 5 Besitzer beigesetzt worden, die Nachfrage ist groß. Nur Kleinigkeiten unterscheiden die Fläche von den anderen Begräbnisstätten auf dem Parkfriedhof: Die Tiere müssen eingeäschert werden, ihre Besitzer dürfen im Sarg ihre letzte Ruhe finden.
Für die Haustiere dürfen am Grab kleine Zeremonien abgehalten werden, aber: „Uns ist es wichtig, den Unterschied zwischen Mensch und Tier zu wahren. Das heißt eine Trauerfeier in der Kapelle findet hier nicht statt“, erklärt Anja Wiebke von den Hamburger Friedhöfen im RTL Nord-Interview.
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Ein neuer Hund gegen die Einsamkeit
Ein gemeinsamer Grabstein ist erlaubt, allerdings muss der Name des Menschen über dem des Tieres eingraviert sein. Ingrid Bihlers Name wird also irgendwann auch auf Flockis Grabstein stehen. Doch so weit ist es noch nicht. Weil die Rentnerin nach dem Tod ihres Hundes während der Pandemie einsam wurde, hat sie nun einen neuen vierbeinigen Begleiter. Auch er soll später hier beerdigt werden. (mba)