Kleiner Ausweis, hohe Kosten
Deutliche Preiserhöhung: Anwohner parken ab 2024 für das Fünffache!
Die einen sind froh, die anderen genervt: Einige hessische Städte, darunter auch Frankfurt am Main erhöhen die Preise für das Anwohnerparken deutlich. Von den ursprünglichen 25 Euro soll es 2024 einen Preissprung auf 120 Euro, also fast das Fünffache im Jahr geben. Wie die Stadt das rechtfertigt, sehen Sie im Video!
Abzocke den Bürgern gegenüber?!
Dass Frankfurter nun mehr zahlen müssen, stößt in den einzelnen Fraktionen auf geteilte Meinung: „Bei einer gefühlten Inflation von 20 Prozent ist das eine Abzocke den Bürgern gegenüber“, sagt Frank Nagel, mobilitätspolitischer Sprecher der CDU.
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Die Koalition habe immer gesagt, sie wolle die Pendler aus der Stadt raus haben. Jetzt die Bürger in die Pflicht zu nehmen, sei „eine unsoziale Komponente“ – zumal normale Parktickets nicht teurer werden. Er schlägt deshalb vor, stattdessen in den ÖPNV zu investieren, bevor die Autofahrer „wieder abgezockt“ werden.
VIDEO: Per App Parksünder bei der Stadt melden
Erhöhung längst fällig?
Seit zirka zwei Jahren gibt es keine bundesweite Regelung zur Preisgestaltung für das Anwohnerparken. Vorher wurde der Preis von der Bundesregierung gedeckelt. Nun kann die Kommune entscheiden, wie viel Anwohner für den Ausweis künftig zahlen müssen. Laut Dr. Uwe Schulz, verkehrspolitischer Sprecher der FDP, sei die Erhöhung längst fällig, da die Kosten für die Parkraumbewirtschaftung seit 20 Jahren immer wieder gestiegen wären.
Er gebe allerdings zu, dass die abrupte Erhöhung „psychologisch nicht ganz so geschickt“ gelaufen sei, als hätte man die Preise Stück für Stück erhöht – das wäre aus seiner Sicht „sicherlich auf größere Akzeptanz gestoßen.“
Dass Autofahrer nun Teil der von ihnen verursachten Kosten tragen, sei laut Heiko Nickel, Leiter der Strategischen Verkehrsplanung in Frankfurt, „ein wichtiger Einstieg“.
Mehr Parkplätze für Handwerker, Lieferanten und Menschen mit Beeinträchtigung
Die Stadt Frankfurt plant, Handwerkern und Lieferanten so genug Parkraum zur Verfügung stellen zu können: „Erst die Lösung, dass das etwas kostet führt dazu, dass man einen Parkplatz findet“, sagt Nickel. Aus seiner Sicht sollen die Parkräume von Menschen genutzt werden, die auf das Auto angewiesen sind und es nicht bloß nutzen, um in den Urlaub zu fahren. Dafür habe Frankfurt viele alternative Mobilitätsangebote.