Schicksal von verschollenen Teenagern geklärt
Wie im Krimi: Hobbytaucher löst 21 Jahre alten Vermisstenfall
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Erin Foster und Jeremy Bechtel: Vermisstes Teenagerpaar wurde zum Cold Case
Vor 21 Jahren verschwanden die damals 18-jährige Erin Foster und ihr Freund Jeremy Bechtel (damals 17 Jahre alt) aus Sparta im US-Bundesstaat Tennessee. Seither wusste niemand, was mit den befreundeten Teenagern passiert war. Ermittlungen liefen ins Leere, keine der unzähligen Suchaktionen brachte je ein Ergebnis. Vor allem für die Familien war es ein Alptraum, nicht zu wissen, was mit ihren Kindern passiert ist. Der Fall galt für die Behörden längst als „Cold Case“, als ungelöster Kriminalfall – bis jetzt. Hobbytaucher Jeremy Sides nahm sich der Sache an und schaffte es tatsächlich, das Rätsel zu lösen.
Was ist mit Erin Foster und Jeremy Bechtel aus Tennessee passiert?
Es war der 3. April im Jahr 2000. Erin und Jeremy hatten einen Freund besucht, der außerhalb ihrer Heimatstadt Sparta wohnte. Gegen 22 Uhr beschlossen die Freunde, wieder nach Hause zu fahren. Sie stiegen in Erins Auto der Marke „Pontiac Grand Prix“ und fuhren davon. Es war das letzte mal, dass die beiden Teenager gesehen wurden.
Ermittler standen vor einem Rätsel
Der Fall hielt die Behörden lange in Atem. Und das ganze Land rätselte mit: Wie konnten zwei Teenager einfach so spurlos verschwinden? Die Polizei suchte die Gegend großflächig ab, setzte Suchhunde ein, ging unzähligen Hinweisen und Gerüchten nach. Hilfsorganisationen beteiligten sich an der Suche, die Medien berichteten monatelang über den Fall. Aber Erin und Jeremy blieben verschwunden.
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Hobbytaucher Jeremy Sides: Spur führte ihn auf den Grund eines Flusses
Auf seinem Youtube-Kanal „Exploring with Nug“ begibt sich Taucher Jeremy Sides gerne auf Spurensuche. Er nutzt Sonartechnologie, um Gegenstände unter Wasser aufzuspüren. Auch in anderen Vermisstenfällen hat er bereits Beweise gefunden. In seinem jüngsten Video hatte er sich zur Aufgabe gemacht, den Wagen zu orten, in dem die Teenager zuletzt gesehen wurden. Er vermutete ihn in einem nahe gelegenen Fluss in Sparta, der Heimatstadt von Erin und Jeremy. Drei Stellen hielt er für besonders wahrscheinlich. Diese fuhr er mit seinem Boot, ausgestattet mit dem Sonarsystem, ab. Und tatsächlich entdeckte er schließlich den schwarzen Wagen der Teenager, den er anhand der Seriennummer zweifelsfrei identifizieren konnte.
Ermittlungen in Tennessee dauern an
„Mir fehlen die Worte. Ich bin so froh, dass ich sie finden konnte“, sagt Sides sichtlich ergriffen in seinem Video. „Ich bin so traurig, dass sie dort gelandet sind“. Kurz nach seinem Fund zogen Ermittler das inzwischen völlig verrostete Auto mit schwerem Gerät aus dem Fluss. Medienberichten zufolge konnten sie DNA-Spuren sichern, die derzeit untersucht werden. Demnach gehen aber alle davon aus, dass sie zu Erin und Jeremy gehören. Ob sie möglicherweise im Dunklen in einer Kurve von der Straße abgekommen sein könnten, ist aber noch reine Spekulation.
"Jeder kannte diese Kinder"
„Es war ein tolles Gefühl, so vielen Menschen auf einmal Abschluss und Antworten zu liefern“, sagt Hobbytaucher Sides in seinem Video. „Es war eine sehr kleine Stadt. Jeder kannte diese Kinder“. Und deshalb sei es auch so wichtig, so Sides, dass alle nun ihren Frieden finden können. Auf einer Spendenseite wird jetzt Geld gesammelt, dass die Familien eine Beerdigung ausrichten können – mit 21 Jahren Verspätung. (sbl)