Cyberattacke als Auslöser unwahrscheinlich

Telekom, Vodafone, 1&1 - ist mein Telefonanbieter schuld an der Störung?

FILE - ILLUSTRATION - A woman makes the 'thumbs down' sign with her fist and thumb in front of an enlarged 'Like' symbol of the social netweorking site Facebook in Schwerin, Germany, 04 April 2013 (STAGED PICTURE). Photo: Jens Buettner/dpa (zu dpa "Z
Die ausgefallenen Dienste von Facebook sorgen für massive Probleme im Netz.
dpa, Jens Büttner

Auf breiter Front vom Netz gegangen

Bei einem ungewöhnlich großen Ausfall sind am Montag gleich mehrere Dienste des Facebook-Konzerns auf breiter Front vom Netz gegangen. Neben der eigentlichen Facebook-Plattform waren auch der Chatdienst WhatsApp und die Foto-App Instagram für viele Nutzer nicht zu erreichen, wie Störungsmeldungen auf Websites wie Downdetector zeigten. Ein Facebook-Sprecher entschuldigte sich via Twitter und versicherte, dass das Online-Netzwerk an der Entstörung arbeite. Ursachen für die Probleme wurden zunächst nicht genannt.

+++ Liveticker: WhatsApp, Instagram und Facebook down – alle Infos +++

Viele fragen sich: Liegt es an meinem Telefonanbieter?

Viele Nutzer wundern sich heute Abend: Whatsapp, Instagram und Facebook sind nicht erreichbar! Ist das Internet gestört? Stimmt etwas nicht mit meinem Provider-Anschluss? Denn auch wenn es heißt, dass nur die Dienste des US-Tech-Giganten aktuell den Dienst versagen, so scheint das jedoch aufgrund des damit einhergehenden anderen Nutzerverhaltens die gesamte Netz-Architektur ins Wanken zu bringen. Denn auch andere beliebte Dienste wie Google, Netflix, Snapchat, Spotify und Co scheinen in Mitleidenschaft gezogen zu werden. Auch viele deutsche Webseiten laden ungewöhnlich langsam oder haben Probleme.

Auf allestörungen.de häufen sich deswegen die Meldungen über Probleme mit den Netzanbietern wie 1&1, Telekom oder Vodafone selbst. Doch laut ersten Analysen liegt das Problem ganz woanders.

Massiver Anstieg der Auslastung anderer DNS-Dienste

Für einige Web-Experten sieht es nach einem Problem mit dem DNS-Service aus. Dieser Dienst sorgt unter anderem dafür, dass mit Buchstaben eingetippte Website-Namen in die IP-Adressen übersetzt werden, damit diese angesteuert werden können.

Der Technik-Chef des Cloud-Dienstleisters Cloudflare, John Graham-Cumming, verwies darauf, dass Nutzer und auch Software weiterhin versuchten, Facebook-Dienste anzusteuern. Das sorge für einen massiven Anstieg der Auslastung anderer DNS-Dienste, schrieb er bei Twitter.

Auf den Störungsplattformen meldeten Nutzer zum Teil Probleme auch mit anderen Online-Diensten, die sich jedoch zunächst nicht weiträumig bestätigten. So liefen beim großen Web-Dienstleister AWS von Amazon, auf den viele Start-ups und große Unternehmen zurückgreifen, laut der Status-Seite alle Angebote normal.

Zwei namentlich nicht genannte IT-Sicherheitsexperten von Facebook sagten der „New York Times“, eine Cyberattacke als Auslöser der Probleme erscheine unwahrscheinlich. Denn die Technologie hinter den einzelnen Apps des Konzerns sei zu unterschiedlich, um sie mit einer Cyberattacke alle gleichzeitig offline zu bringen. (dpa/ija)