Trotz Verdacht auf lebensgefährliche Thrombose

DRK-Krankenhaus: Patient ohne Behandlung nach Hause geschickt?

Wie gut sind Notfall-Patienten bei der mächtigsten Hilfsorganisation Deutschlands – dem Deutschen Roten Kreuz – wirklich aufgehoben? Das will „Team Wallraff“-Reporter Manuel undercover im DRK-Krankenhaus Neuwied herausfinden. Als Rettungssanitäter-Praktikant erlebt er dort Situationen, die auf ihn nicht nur chaotisch wirken, sondern sogar gefährlich. So scheint etwa ein Patient mit Verdacht auf ein Blutgerinnsel im Bein nach stundenlangem Warten einfach nach Hause geschickt zu werden – obwohl ein dringend nötiger Test schiefgelaufen ist. Trifft der Arzt hier eine fahrlässige Entscheidung? Die verdeckten Aufnahmen sehen Sie im Video.

Thrombose kann im schlimmsten Fall zum Tod führen

Eine Thrombose, also ein Blutgerinnsel in einer Vene oder Arterie, kann lebensgefährlich sein. Laut Notfallmediziner Dr. Paul Brandenburg besteht dabei die Gefahr, „dass das Gewebe direkt hinter diesem abgeschnittenen Gefäß abstirbt, weil da kein Blut mehr hinkommt.“ Zudem können sich Teile des verklumpten Bluts lösen. „Das kann dann im Kopf oder im Herzen zu Verschlüssen führen, und dann hat man ein wirklich schweres und lebensbedrohliches Krankheitsbild“, erklärt der Arzt „Team Wallraff“-Reporter Manuel.

Auch eine Lungenembolie, also die Verstopfung von Blutgefäßen in der Lunge, kann eine Folge sein und zum Tod führen. Bis zu 100.000 Menschen sterben laut Schätzungen der Deutschen Gesellschaft für Angiologie jedes Jahr daran. Umso wichtiger ist also, eine Thrombose rechtzeitig zu erkennen und zu behandeln.

„Du spielst da halt mit dem Feuer“

Doch bei dem Patienten im DRK-Krankenhaus Neuwied läuft ein erster Bluttest schief – und nicht nur „Team Wallraff“-Reporter Manuel scheint Zweifel daran zu haben, dass er anschließend sorgfältig genug untersucht wurde, um den Verdacht auf eine Thrombose wirklich auszuschließen. Nachdem der Mann entlassen wurde, kommentiert allerdings eine Pflegerin die Entscheidung des Arztes: „Das Ding ist, ich kann den schon verstehen. Die meisten kommen, da weißt du, die haben keine Thrombose. Du spielst da halt mit dem Feuer.“

„Team Wallraff“ befragte das Deutsche Rote Kreuz zu dem beobachteten Fall und bekam Antwort von einer Anwaltskanzlei: „Wir haben unserem Mandaten (…) davon abgeraten, Ihren Fragenkatalog zu beantworten.“

Während seiner Undercover-Recherche als Rettungssanitäter deckte „Team Wallraff“-Reporter Manuel im DRK-Krankenhaus Neuwied noch mehr bedenkliche Situationen auf – welche, können Sie hier nachlesen.

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