Er wollte auf Nummer sicher gehen

Mann schneidet totem Bruder vor Einäscherung Ohr ab – für einen Vaterschaftstest!

ARCHIV - 24.10.2022, Rheinland-Pfalz, Dachsenhausen: Ein Sarg wird im Krematorium Dachsenhausen verbrannt. Die Zahl der Todesfälle in Deutschland ist im vergangenen Jahr um 4,2 Prozent gestiegen. Wie das Statistische Bundesamt im Wiesbaden am Mittwoch mitteilte, starben 2022 rund 1,07 Millionen Menschen, ein Jahr zuvor waren es rund 1,02 Verstorbene. (Zu dpa "Zahl der Todesfälle in Deutschland steigt") (zu dpa: «Pflicht zur zweiten Leichenschau verzögert sich in Bayern») Foto: Thomas Frey/Deutsche Presse-Agentur GmbH/dpa +++ dpa-Bildfunk +++
Ein Mann nahm heimlich eine Gewebeprobe seines toten Bruders - für einen Vaterschaftstest.
dpa, Thomas Frey

Der Bart des Neffen machte ihn stutzig!
Jian Zhong Li aus Sydney hat seinem toten Bruder das Ohr abgeschnitten. Der Grund ist unfassbar: Er wollte offenbar beweisen, dass es sich bei seinem Neffen um ein uneheliches Kind handelt. Ob sich diese Straftat am Ende gelohnt hat?

Onkel will Vaterschaftstest, um Recht auf Erbe zu überprüfen

Jian Ming Li war im Alter von 58 Jahren in seinem Haus in Sydney an einer Lungenerkrankung gestorben. Die Leiche entdeckte dessen Sohn Cheng Zhang Li am 4. März 2022. Doch Jian Zhong Li glaubte nicht daran, dass es sich bei dem Jungen um den leiblichen Sohn handelt. Cheng Zhangs Bart machte ihn nämlich stutzig, wie der australische Sender 9Now berichtet. Auf die Frage der Reporterin, warum er denn Bedenken hinsichtlich der Vaterschaft des Neffen hatte, sagte Jian Zhong: „Weil er einen sichtbaren Vollbart hat.“

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Offensichtlich wollte Jian Zhong Li überprüfen, ob der Sohn wirklich Anspruch auf das Erbe seines Vaters hatte. Denn als Jian Ming starb, besaß er ein Millionen-Dollar-Anwesen im Westen Sydneys. Jian Zhong wollte für sich und seine 91-jährige Mutter einen Teil abhaben.

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Auf Nummer sicher: Bruder wollte Haut des Toten für DNA-Test

Also ging er zum Bestattungsinstitut und fragte nach einer Probe. „Ich sagte, ich möchte etwas von der Haut oder den Haaren meines Bruders nehmen, um einen DNA-Test zu machen, aber der Manager sagte, das geht nicht [...] mein Neffe müsse es zuerst akzeptieren“, erzählte Jian Zhong im Interview mit 9Now. Der Sohn des Verstorbenen lehnte es aber ab.

Am Tag der Beerdigung schlichen sich Jian Zhong und sein Sohn zu dem Sarg und schnitten dem Toten kleine Stücke vom Ohr ab. „Ich mache diese Dinge nicht gern, aber dieses Mal hatte ich keine andere Möglichkeit, weil er ein paar Stunden später eingeäschert werden sollte“, so Jian Zhong im Interview weiter. Die Proben packte der Mann in eine Plastiktüte und diese in ein kleines Glas, in dem er sie im Kühlschrank zunächst aufbewahrte. Ein Jahr lang blieb diese unfassbare Aktion unentdeckt, bis das Labor vom Bestattungsinstitut genehmigt haben wollte, dass es sich dabei um legale Proben handelt.

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Der Leiter von Euro Funeral Services hatte keine Ahnung, was passiert war. Jian Zhong erzählte ihm, was er getan hatte. Und so kam die Straftat ans Licht. Der Leiter Spiro Haralambous informierte den Sohn des Verstorbenen, der wiederum verständigte die Polizei.

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Jian Zhong Li nach Straftat: „Ich bin kein schlechter Mensch“

Die Beamten durchsuchten den Kühlschrank des verdächtigen Onkels und fanden dort die Überreste vom Ohr sowie die Zange, die er benutzt hatte. Jian Zhong ist daraufhin angeklagt worden. „Eine Geldstrafe von 1.500 US-Dollar wurde mir verhängt. Ich sage, es ist das erste Mal, dass ich so etwas tue. Ich bin kein schlechter Mensch. Ich bin Rentner. Meine Mutter ist 91“, sagte Jian Zhong zu 9Now.

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Der Familienstreit geht vor Gericht aber noch weiter. Im Interview mit 9Now gesteht Jian Zhong Li, dass er sich bewusst für ein Stück Haut statt Haare des Toten entschieden hat. „Weil... manche Leute sagen, die Haare seien nicht gut.“ So wollte er offenbar auf Nummer sicher gehen.

Zwei Jahre später hofft Jian Zhong immer noch, dass die Proben nicht verloren gehen. Obwohl eins bereits geklärt worden ist: Cheng Zhang Li ist der leibliche Sohn von Jian Ming Li. Sein Onkel will es aber immer noch nicht glauben. (gsc)