Mordfall löst Debatte in China aus
Teenager töten Jungen (13) und verbuddeln Leiche in einem Gewächshaus

Heftiger Mord unter Jugendlichen!
Ein Junge (13) aus der nordchinesischen Stadt Handan ist vermutlich von drei Gleichaltrigen getötet und in einem verlassenen Gewächshaus vergraben worden. Der Mordfall hat im ganzen Land eine hitzige Debatte ausgelöst.
Jungen töten 13-Jährigen und verstecken seine Leiche im Gewächshaus
Der Junge hatte das Haus am Mittag verlassen und war am Abend verschwunden. Es gab zunächst keine Hinweise auf seinen Aufenthaltsort. Die Familie alarmierte die Polizei. Beamte fanden den Jungen auf Überwachungsaufnahmen mit drei männlichen Jugendlichen. Sie gaben zunächst einstimmig an, ihn nicht getroffen zu haben, berichtet Global Times. Der Vater des vermissten Jungen habe noch in Nachrichten auf WeChat entdeckt, dass sein Sohn einem der Verdächtigen etwas Geld überwiesen hatte. Daraufhin gaben die Teenager zu, dass der Junge in dem Gewächshaus begraben sei. Dort fand man den toten Schüler am 10. März – ungefähr 100 Meter vom Haus des Verdächtigen entfernt, wie chinesische Staatsmedien am Dienstag berichten.
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Drei Teenager sind am nächsten Tag festgenommen worden. Die Ermittler gehen nach ersten Erkenntnissen von einem vorsätzlichen Verbrechen aus. Die gleichaltrigen Jugendlichen sollen an zwei Tagen ein 56 Zentimeter tiefes Loch in dem Gewächshaus gegraben haben, so ein Polizist im Interview des chinesischen Staatsfernsehens am Montag. Warum sie den 13-jährigen Mitschüler getötet haben, ist unklar. Online verbreitete die chinesische Zeitung The Paper ein Video, in dem der Anwalt der Familie des Opfers von einem „erschreckenden Anblick“ des toten Jungen sprach. Darin berichtete er auch von Verletzungen im Gesicht und am Oberkörper des Teenagers.
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Mordfall löst Debatte in China aus: Harte Strafen für Teenager nach Mord?
Der Vater des toten Jungen erzählte der staatlichen Zeitung Global Times, dass er ein netter Junge mit einem guten Charakter war. Er habe es geliebt, seinen Eltern bei der Hausarbeit zu helfen. Der Junge habe die Schule gehasst, so der Vater in der Zeitung. Doch die Eltern haben es nicht zu ernst genommen. Laut dem Anwalt der Familie soll er schon länger von seinen drei Klassenkameraden gemobbt worden sein, so Zang Fanqing in einem Post auf Weibo. Die Eltern sollen von nichts gewusst haben.
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In Chinas staatlich kontrollierten sozialen Medien wie etwa auf der Online-Plattform Weibo oder Douyin, der chinesischen Version von TikTok, war der Fall zwischenzeitlich eines der am meisten diskutierten Themen. „Das ganze Land beobachtet diesen Fall und hofft, dass die Polizei fair sein und der Familie des Opfers eine zufriedenstellende Antwort geben kann“, sagte ein User in einem Kommentar zu einem Beitrag des Vaters des Opfers, der 50.000 Likes erhielt. In vielen Kommentaren hieß es, die Teenager müssten trotz ihres Alters hart bestraft werden.
Die Verdächtigen sind alle unter 14 Jahre alt. Die Volksrepublik China hatte 2020 das Alter der Strafmündigkeit bei Kindern auf 12 Jahre gesenkt, für Verbechen wie Mord. Doch für eine Strafverfolgung braucht es allerdings die Zustimmung der Obersten Volksstaatsanwaltschaft, Chinas höchster nationaler Behörde. (gsc)
Er war selbst ein Opfer: Tom Lehel setzt sich gegen Mobbing ein
Wenn du selbst schon negative Erfahrungen mit Mobbing in der Schule gemacht hast, ist es wichtig, darüber zu sprechen. Unter der Nummer 116 111 oder unter www.nummergegenkummer.de findest du Menschen, die dir zuhören.