Überall wächst Salat für lauDieses Unkraut gehört nicht in den Müll, sondern in den Mund

Lust auf Salat, aber nix gekauft? Dann greifen Sie einfach zu Löwenzahn, Giersch oder auch Brennnessel. Diese und andere Wildkräuter sind sehr gesund und wachsen praktisch überall.
Ab April wird der Feldweg zum Supermarkt
Bereits ab April oder Mai sprießen leckere Frühjahrskräuter. "Die haben eine besondere Kraft und Energie auch gerade nach dem Winter, wenn das erste Grün wieder hervorkommt“, erklärt Wildkräuterexpertin Andrea Kurtz im Interview mit RTL. Bis Oktober, manchmal auch November, geht die Saison der Wildkräuter. Spätestens wenn der Frost kommt, ist es allerdings vorbei mit dem Pflücken.
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Der Klassiker: Brennnessel

Die Brennnessel hat einen hohen Gehalt an Vitamin A und C, Eisen, Magnesium und Kalzium. Am frischesten und damit gesündesten sind die ersten vier bis sechs Blätter an der Spitze. Und sogar die Brennnesselsamen sind nützlich: Sie können, wenn sie braun und damit reif sind, getrocknet wie Chiasamen über das Müsli gestreut werden. Ganz einfach geht das Brennnesselernten mit Schere und Handschuh. Aber mit der richtigen Pflücktechnik, geht es auch ohne, denn die Brennhaare sind oben auf dem Blatt und unten nicht. Und wenn man das Blatt nach innen knickt und drückt, dann gehen die Brennhaare sofort kaputt und man kann das Blatt auch gleich essen.
Für viele lästiges Unkraut: Giersch

Eine andere wildwachsende Salatalternative ist der Giersch. Er ist erkennbar an seiner dreiblättrigen Form. Vorsicht aber vor Verwechslung: Das sibirische Springkraut wächst an den gleichen Orten und sieht Giersch auf den ersten Blick ähnlich - ist aber giftig! Mit Giersch kann man auch kochen. Zum Beispiel eine Giersch-Lasagne. Einfach ein Spinat-Lasagne-Rezept verwenden und darin den Spinat durch Giersch ersetzten. Das geht auch mit anderen Gerichten.
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Oft unterschätzt: Löwenzahn

Löwenzahn lässt sich sehr gut pflücken, das Wildkraut ist geeignet für Salate oder Smoothies und ist super gesund. "Weil das letztendlich ganz viele Vitamine, Mineralstoffe, Bitterstoffe enthält, die uns wirklich sehr guttun“, sagt Andrea Kurtz. „Das hilft zum Beispiel auch der Frühjahrsmüdigkeit entgegen, weil da einfach so viele Vitalstoffe drin sind."
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Heil und Würzkraut: Gundermann

Der Gundermann wird auch als „Wilde Petersilie“ bezeichnet. Er kann wie diese genutzt werden und passt sehr gut zu Kartoffeln. Im Salat sorgt Gundermann für eine feine Würze. Er enthält ätherische Öle und Bitterstoffe und kann daher auch als Heilkraut verwendet werden.
Nicht nur die Früchte essen: Apfelbaumblätter

Apfel- oder Birnbaumblätter sind voll von gesunden Nährstoffen. Also kann man sich den Salat am besten direkt vom Baum pflücken. Apfel und Birne sind übrigens nicht die einzigen Baumblätter, die mit auf den Speiseplan genommen werden können. Allerdings sollte man Baumblätter am besten essen, wenn sie noch ganz jung und frisch sind, also eher im Frühjahr.
Als genussvolle Deko: Gänseblümchen

Sie werden oft die Opfer von Rasenmähern, aber vorher sollte man die Blüten der Gänseblümchen lieber plücken und noch über die Bowl oder den Salat streuen. Das ist übrigens mit den Blüten vom Giersch, Löwenzahn und Gundermann genauso möglich.
Wildkräuter sollten am besten frisch verwendet werden und beim Kochen rät Andrea Kurtz: "Ich würde immer aufpassen, dass ich mit niedrigen Temperaturen das mache, damit möglichst viele Vitamine enthalten bleiben."