Tierhalter aufgepasst!Vergiftung tritt schleichend ein: Achtung vor Frühlingskreuzkraut und Jakobskreuzkraut

Achtung vor diesen Killer-Pflanzen!
Das Frühlingskreuzkraut hat aktuell Hochsaison und das Jakobskreuzkraut lässt auch nicht mehr lange auf sich warten. Tierhalter müssen hier besonders wachsam sein. Denn die Kräuter sind hochgiftig und können für Hunde und Pferde in kurzer Zeit zur tödlichen Falle werden.
Die Pflanzen vergiften schleichend die Leber

Aktuell stehe noch das sogenannte Frühlingskreuzkraut in Blüte, schreibt der Landesbauernverband in Brandenburg (LBV) in einer Mitteilung, doch das werde schon bald vom Jakobskreuzkraut abgelöst. Beide Pflanzen wachsen sehr hoch und haben jede Menge gelbe, längliche Blüten – das Jakobskreuzkraut eher spitze, das Frühlingskreuzkraut eher runde. Beide Pflanzen enthalten ein tückisches Gift: Die leberschädigende Pyrrolizidin-Alkaloide gefährden nicht nur Weidetiere wie Rinder und Pferde, sondern auch Kräutersammel-Amateure. 2012 starb ein Mann, der sich aus dem Jakobskreuzkraut einen Tee gebraut hatte, 2013 erlitt eine Frau, die sich einen Wildkräuter-Salat gesammelt hatte, durch die gleiche Pflanze einen schweren Leberschaden.
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Fressen Hunde die hübschen gelben Pflanzen, kann auch dies tödlich enden. Die Vergiftung kommt schleichend, und das ist das Tückische daran. Man merkt es meist erst dann, wenn es schon zu spät ist. Erfahrene Weidetiere können die Gifte zwar ausmachen und verschmähen die Pflanzen meist, weil sie bitter schmecken. Ist die Weide jedoch abgegrast, probieren die Tiere aber auch die Giftpflanzen.
Im Video: Wie bringt man einem Hund bei, welche Pilze giftig sind?
Getrocknet verlieren die Kräuter ihren Geschmack - und werden zur Gefahr für Pferde
Tückisch sind die Kräuter vor allem durch zweierlei Eigenschaften: Geraten sie beim Mähen einer Weide ins Winterfutter, verlieren sie den unangenehmen Geschmack, nicht aber ihre Giftigkeit. Außerdem werden die unterschiedlichen Gifte in der Leber gesammelt. Eine tödliche Dosis kann also auch nach jahrelangem Verzehr kleinerer Mengen allmählich zusammenkommen.
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Für Pferde sind bereits 40 bis 80 Gramm der frischen Jakobskreuzkrauts pro Kilogramm Körpergewicht tödlich, so die Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen. Schon 2,5 Kilo Jakobskreuzkraut im Heu sind für kleinere Pferde das Ende. Trächtige Tiere werden schon von wesentlich geringeren Mengen geschädigt. Totgeburten sind dann häufig der Fall.
Haben Sie schon einmal vom Jakobskraut gehört?
Interessant ist, dass sich die Raupen eines Schmetterlings gezielt von den Giftpflanzen ernähren. Der orangegelb-schwarz geringelte Karminbär, so der Name der Raupe, frisst zum Beispiel zwischen Juli und September Jakobskreuzkraut, um sich durch das Gift gegen Fressfeinde zu schützen.