Worauf Sie beim Verzehr achten sollten"Giftpflanze des Jahres": Wann Petersilie gefährlich werden kann

Aus vielen Küchen und Restaurants ist sie nicht wegzudenken, dennoch wurde die Petersilie zur "Giftpflanze des Jahres 2023" gewählt. Doch worin bestehen die giftigen Eigenschaften des glatten oder krausen Küchenkrauts? Kann Petersilie wirklich zur Gefahr werden? Was hinter dem Titel steckt und worauf Sie beim Verzehr achten sollten.
Petersilie hat zahlreiche positive Wirkungen auf unsere Gesundheit
Ob im Salat, Kräuterquark oder als Topping von Suppen – Petersilie verleiht vielen Speisen das gewisse Etwas. Doch das Küchenkraut ist viel mehr als bloßer Geschmacksträger, es enthält viele Vitamine und Mineralstoffe, die eine positiven Einfluss auf unsere Gesundheit haben. So liefern Petersilienblätter beispielsweise mehr Vitamin C als Zitronen: Während es 100 Gramm der Zitrusfrüchte auf 51 Milligramm Vitamin C bringen, enthält die gleiche Menge Petersilienblätter bis zu 170 Milligramm. Das wasserlösliche Vitamin pusht unser Immunsystem und macht freie Radikale, die im Körper durch UV-Strahlung, beim Sport oder Rauchen entstehen, unschädlich. Wichtig: Vitamin C ist hitzeempfindlich, deshalb sollten Sie immer frische Petersilie für den Salat oder zur Zubereitung eines leckeren Pestos verwenden.
Außerdem ist Petersilie reich an Beta-Carotin, der Vorstufe von Vitamin A. Das wiederum erhält die Sehkraft aufrecht, unterstützt den Aufbau von Haut und Schleimhäuten und beugt Nachtblindheit vor. Die in den Blättern enthaltenen ätherischen Öle wirken krampflösend und können Sodbrennen, aber auch Verdauungsstörungen wie Blähungen oder Verstopfung lindern. der hohe Gehalt an Kalium sorgt dafür, dass der Blutdruck sinkt.
Angesichts der zahlreichen gesundheitsförderlichen Wirkungen stellt sich die Frage: Wieso wurde die Petersilie zur Giftpflanze des Jahres gewählt?
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Petersilie niemals nach der Blüte verzehren
Fakt ist: Bei falscher Handhabung kann das Kraut giftig sein. Dazu ist es wichtig zu wissen, dass es sich bei Petersilie um eine zweijährige Pflanze handelt: Während sie im ersten Jahr nach der Aussaat keimt und zum Küchenkraut heranwächst, bildet sie im zweiten Jahr Früchte und Blüten. Aus den unscheinbaren, gelbgrünen Blüten werden schließlich Saatkörner, die Petersilienöl enthalten. Und dieses Petersilienöl wiederum enthält Apiol, das das Küchenkraut so gefährlich macht.
Denn: Das Polyphenol zählt zu den sekundären Pflanzenstoffen und wirkt auf die Muskulatur von Blase, Darm und Gebärmutter (Uterus). Was sich in geringer Dosis in Form einer harntreibenden und verdauungsfördernden Wirkung äußert, kann in höherer Dosis zu Magen-Darm-Krämpfen führen. In der Schwangerschaft kann Apiol außerdem vorzeitige Wehen auslösen und somit das Risiko für eine Frühgeburt erhöhen. Aus diesem Grund wurde das Polyphenol in der Vergangenheit auch zum Abbruch von Schwangerschaften verwendet.
Da sich erst nach der Blüte auch in den Blättern und Stielen der Pflanze mehr Apiol findet, ist es wichtig, den richtigen Erntezeitpunkt zu beachten. Wird Petersilie frühzeitig – sprich vor der Blüte – geerntet, ist sie für gesunde Menschen ungefährlich.
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Warum Schwangere Petersilie nur in Maßen verzehren sollten
Diese Tipps sollten Sie beim Verzehr beherzigen:
Verzichten Sie auf die Verwendung von Petersilie nach der Blüte
Wer selbst Petersilie anbaut, sollte das Kraut immer vor der Blüte ernten.
Um auf Nummer sicher zu gehen, sollten Sie Petersilie jedes Jahr neu aussäen
Liegt der Verdacht einer Vergiftung durch Petersilie vor, sollten Sie unbedingt einen Arzt aufsuchen
Menschen, die an einer Nierenerkrankung oder Herzrhythmusstörungen leiden, sollten auf Petersilie generell besser verzichten. Und auch Schwangere sollten vorsorglich nur kleine Mengen zu sich nehmen. Für alle anderen stellt Petersilie ein gesundes und vielseitiges Küchenkraut dar, das unsere Gesundheit auf vielfältige Weise pusht.
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