Jüngere sollten die Finger vom Alkohol lassen

Studie: Alkohol kann auch gesund sein - aber erst ab 40

ARCHIV - 06.12.2021, Berlin: Ein Kneipenwirt reicht in einer Berliner Gaststätte einem Gast ein Bier. Menschen unter 40 Jahre sollten einer neuen Studie zufolge deutlich weniger Alkohol trinken als bisher angenommen. (zu dpa «Studie: Mehr als ein winziges Bier pro Tag schadet unter 40-Jährigen») Foto: Christoph Soeder/dpa +++ dpa-Bildfunk +++
Bier
sod fgj vco, dpa, Christoph Soeder

Wer gerne mal ein Bierchen trinkt und bereits über 40 Jahre alt ist, dürfte sich bei dieser Meldung freuen. Denn Alkohol kann positive Effekte auf die Gesundheit älterer Erwachsener haben. Zu diesem Ergebnis kommt eine neue Studie. Allerdings ist das keine Legitimation für den nächsten Vollrausch. Die empfohlene Menge ist überschaubar.

Ein Drink gegen Herzkrankheiten

Menschen unter 40 Jahre sollten einer neuen Studie zufolge deutlich weniger Alkohol trinken als bisher angenommen. Schon der Genuss von mehr als einem kleinen Glas Bier pro Tag könne die Gesundheit gefährden, schreibt ein internationales Forscherteam in der Fachzeitschrift „The Lancet“. Sie empfehlen für unter 40-jährige Frauen eine Alkoholmenge von zwei Esslöffeln Wein oder 100 Millilitern Bier pro Tag. Männer unter 40 sollten noch weniger trinken - höchstens ein Schnapsglas (40 ml) voll Bier oder zwei Teelöffel Wein pro Tag. Bei gesunden über 40-Jährigen hingegen könnten ein oder zwei Drinks helfen, Herzkrankheiten, Infarkten und Diabetes vorzubeugen.

Ältere können von kleinen Mengen profitieren

„Unsere Botschaft ist einfach: Junge Leute sollten nicht trinken, aber ältere Menschen könnten von kleinen Mengen profitieren“, sagte Ko-Autorin Emmanuela Gakidou von der University of Washington. „Auch wenn es unrealistisch sein dürfte, dass junge Erwachsene auf das Trinken verzichten, halten wir es für wichtig, die neuesten Erkenntnisse zu kommunizieren, damit jeder fundierte Entscheidungen über seine Gesundheit treffen kann.“

Die Forscherinnen und Forscher hatten das Risiko von Alkoholkonsum für 22 verschiedene Gesundheitsfolgen untersucht, darunter Verletzungen, Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Krebs. Grundlage war das Großprojekt Global Burden of Disease (übersetzt: Globale Krankheitslast), das weltweit systematisch Daten zu Gesundheit erfasst. (dpa/jar)