Zwangs-Stopp in Hessen
57 afghanischen Flüchtlingen Weiterreise nach Großbritannien verweigert
Am Frankfurter Flughafen hieß es für mehrere Dutzend afghanische Flüchtlinge plötzlich: Weiterreise untersagt. Sie waren auf dem Weg nach Großbritannien, doch die britischen Behörden verweigerten ihnen die Einreise. Jetzt sind sie vorübergehend in der Erstaufnahmeeinrichtung in Gießen untergebracht.
Sicherheitsüberprüfungen dauern an
Wie in anderen europäischen Staaten auch, können Ortskräfte und in Afghanistan lebende britische Staatsangehörige relativ unbürokratisch nach Großbritannien einreisen. Bei den in Gießen gestrandeten Menschen handelt es sich aber um Personen, die nicht per se in eine dieser Kategorien fallen. Ihr Sicherheitscheck unterliege komplizierteren Verfahren, die länger dauern, erfahren wir aus diplomatischen Kreisen.
Akt der humanitären Hilfe
Nach Auskunft des Hessischen Sozialministeriums wurden ursprünglich 115 Personen von der Bundespolizei vom Flughafen Frankfurt in die Erstaufnahmeeinrichtung nach Gießen gebracht. Geplant war eine Aufnahme aus humanitären Gründen für ein Wochenende. Dann sollten die Menschen in ihre Zielländer weiterreisen. Bei 57 Personen verzögert sich aber nun die Weiterreise, bis überprüft ist, ob sie die englischen Einreisebedingungen erfüllen.
Briten planen Neuansiedlung
Die britische Regierung plant ein Programm für die Neuansiedlung afghanischer Bürger. Im ersten Jahr des neuen Programms hat sich die britische Regierung zum Ziel gesetzt, 5.000 Afghanen, die durch die aktuelle Krise gefährdet sind, in Großbritannien neu anzusiedeln. Es sei das großzügigste Programm zur Neuansiedlung in der Geschichte des Vereinigten Königsreichs, heißt es in einer Pressemitteilung der britischen Botschaft. „Die britische Regierung wird immer den Menschen auf der Welt in der Stunde der Not beistehen, wenn sie vor Verfolgung oder Unterdrückung fliehen“, so die britische Innenministerin Priti Patel.
Einreise so schnell wie möglich
Die einreisenden Personen werden strengen Sicherheitskontrollen unterzogen. Allen, die das Recht zur Einreise ins Vereinigte Königreich haben, wird diese so schnell wie möglich gewährt, heißt es von der britischen Botschaft. (api)
