Stiftung Warentest prüft Aromagehalt
Schote, Zucker, Extrakt & Co.: Worin steckt am meisten Vanille?

Aus der Weihnachtsbäckerei ist Vanille kaum wegzudenken – aber auch im restlichen Jahr sorgt sie in Keksen, Soßen, Pudding und vielem mehr für den unverwechselbaren Geschmack. Neben der getrockneten Schote finden sich im Backregal auch Vanillezucker, -paste und -extrakt. Aber steckt darin wirklich so viel echtes Aroma, wie die Hersteller behaupten? Das hat Stiftung Warentest jetzt untersucht und dabei so manche Enttäuschung erlebt.
So wurde getestet
Im Labor wurden 42 Vanille-Produkte, darunter 17 mit Bio-Qualität, einer genauen Prüfung unterzogen. Bei Schoten kam es dabei auf den Gehalt an Vanillin an, dem natürlichen Hauptaromastoff; bei Zucker, Paste und Extrakt wurde der Vanillegehalt berechnet, also der tatsächliche Anteil an Vanilleschoten im fertigen Produkt. Weiterhin wurden die Produkte auf Konservierungsstoffe sowie fremde synthetische Substanzen zur Verstärkung des Aromas untersucht – diese fanden die Tester aber erfreulicherweise in keinem Produkt.
Zudem wurde bewertet, ob Vanillesorte und -herkunft sowie Hinweise zu Verwendung und Lagerung auf der Verpackung angegeben sind. Ebenso war wichtig, ob aufgedruckte Werbeversprechen auch zum tatsächlich Vanillegehalt passen.
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Bio-Vanillezucker überzeugt
Wenig überraschend: Wer zum Backen oder Kochen richtig viel Vanille-Power will, sollte auf ganze Schoten setzen. Dafür können Sie aber ruhig zum Discounter gehen: Die Aldi Nord „Back Family Bourbon Vanilleschoten“ (2,99 Euro für 2 Stück) und die Lidl „Belbake Bourbon Vanilleschoten“ (3,50 Euro für 2 Stück) bekamen in Sachen Aromagehalt beide die Note „sehr gut“. Die beste Schote im gemahlenen Zustand kommt von Alnatura (4,50 pro 5 g) mit der Note „gut“.
Beim Vanillezucker landete der „Bourbon Vanillezucker“ (1,04 Euro pro 10 g) von Alnatura auf Platz 1 – sowohl im Vanillegehalt als auch in der Deklaration ist er „sehr gut“. Der Aromagehalt in den Bourbon-Vanillezuckern von dmBio (0,92 Euro pro 10 g) sowie Rewe Bio (1,09 Euro pro 10 g) ist immerhin „gut“.
Pasten und Extrakte: Oft Mogelpackungen
Ob Paste oder Extrakt: Neun der 15 Produkte aus dieser Riege behaupten, ein Teelöffel ersetze eine Schote. Davon sind sie laut Stiftung Warentest aber weit entfernt und kassieren deshalb ein „mangelhaft“ in der Deklaration.
Am ehesten empfiehlt das Magazin hier noch das „Bio Vanille Extrakt“ von Hamburgisches Genuss Kontor (3,50 Euro pro 10 g), das im Vanillegehalt „sehr gut“ ist. Die Taylor & Colledge „Bio Vanille Paste“ (1,20 Euro pro 10 g) ist noch „befriedigend“ – der Rest der Pasten ist nur „ausreichend“, die Edeka „Gut & Günstig Bourbon Vanille Paste“ sogar „mangelhaft“.
Alle Ergebnisse des Tests können Sie auf der Stiftung-Warentest-Website abrufen. (rka)