Wie zuverlässig sind DHL, Hermes und Co. wirklich?Stiftung Warentest prüft Paketdienste – mit überraschendem Ergebnis

Paketbote
Welcher Paketdienst ist am zuverlässigsten? (Symbolbild)
deutsche presse agentur

Wenn der Postmann nicht klingelt, das Paket ohne Genehmigung vor der Haustür abstellt oder gar nicht erst auftaucht, ist der Ärger groß. Unglaubliche 4,57 Milliarden Sendungen transportierten diverse Paketdienste 2021 insgesamt in Deutschland – dass da auch mal was schief läuft, liegt auf der Hand. Aber passiert das tatsächlich so oft, wie die frustrierenden Erfahrungen der Leserinnen und Leser von Stiftung Warentest vermuten lassen? Dem ging das Magazin jetzt auf den Grund. Welches der fünf geprüften Unternehmen schnitt dabei am besten ab?

Testpakete kamen meist pünktlich an

Das Test-Team wollte es den Diensten nicht zu einfach machen und verschickte deshalb in verschiedenen Regionen mit jedem Anbieter je zehn Pakete mit zerbrechlichem Inhalt wie Vasen oder Geschirr. Teilweise wurde versucht, die Sendung während des Transports umzuleiten – zum Beispiel an Nachbarn oder einen Paketshop. Das Ergebnis des Tests fiel positiver aus als erwartet: In den meisten Fällen kamen die Päckchen sowohl pünktlich als auch unversehrt an.

DHL ist Testsieger

Am besten schnitt DHL mit der Note 2,2 ab: Vor allem das Versenden klappte im Test dank des dichten Filialnetzes und der Möglichkeit, statt online auch vor Ort zu frankieren, gut. Zwar gab es ab und zu bei der Umleitung der Sendungen Probleme, es ging jedoch nichts kaputt – und in puncto Informationen, Schutz von persönlichen Daten und Geschäftsbedingungen bekam das Unternehmen die besten Noten.

Immerhin „befriedigend“ waren DPD (Note 2,6) und Hermes (2,9). DPD punktete vor allem durch eine zuverlässige Zustellung mit engem Ankündigungszeitfenster und der Möglichkeit, den Lieferwagen online live zu verfolgen. Bei Hermes mussten die Testerin zweimal vergeblich warten – das Paket kam erst einen beziehungsweise zwei Tage nach dem angekündigten Zustelltag. Kaputt ging jedoch nichts, und das Verschicken klappte gut.

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Die Schlusslichter unter den Paketdiensten

Nur für „ausreichend“ reichte es bei GLS (Note 3,6) und UPS (3,7). Bei beiden ging in zwei beziehungsweise einem von zehn Fällen der Paketinhalt zu Bruch. GLS erklärt zwar in den Geschäftsbedingungen, dass „besonders zerbrechliche“ Gegenstände vom Transport ausgeschlossen sind – Stiftung Warentest fragte sich jedoch: Gilt das bereits für normale Glasvasen? Zudem gab es bei der Schadensmeldung Probleme: In einem Fall meldete sich das Unternehmen gar nicht zurück, im anderen verwies es für eine mögliche Entschädigung an den Absender.

UPS meldete in vier Fällen technische Probleme bei der Umleitung des Pakets. Allgemein klappte das Versenden und Empfangen nur „ausreichend“, und auch die allgemeinen Informationen ließen mit der Note 3,7 zu wünschen übrig. (rka)

Den detaillierten Vergleich der Paketdienste finden Sie auf test.de