Ukraine-Krieg führt zu steigenden Öl-Preisen
Urlaub 2022: Warum sich früh buchen besonders in diesem Jahr lohnt

Durch den Ukraine-Krieg haben die Spritpreise bereits neue Rekordhöhen erreicht. Und auch auf den Preis von Kerosin wirkt sich die angespannte Situation aus. Wir verraten Ihnen, ob sich Urlauber jetzt vor in die Höhe schießenden Reisepreisen in Acht nehmen müssen und warum sich Frühbucher besonders in diesem Jahr glücklich schätzen können.
Unterschiedliche Prognosen: Nicht alle rechnen mit einem Preisanstieg
Es gibt unterschiedliche Meinungen dazu, ob sich die steigenden Kosten für Rohöl schon in diesem Jahr auf die Reisepreise niederschlagen werden. Während manch eine Airline für das laufende Jahr stabile Flugpreise prognostiziert, sind andere skeptischer und wollen einen Preisanstieg nicht ausschließen. Aber woran liegen diese unterschiedlichen Prognosen?
Manche Airlines betreiben sogenanntes „Fuel Hedging“. Das heißt: Der Preis für Kerosin wird für einen bestimmten Zeitraum an den Finanzmärkten festgelegt, wie Kerstin Heinen, Sprecherin des Deutschen Reiseverbands gegenüber dem „Redaktionsnetzwerk Deutschland“ (RND) erklärt. Aus diesem Grund verspricht auch Michael O’Leary, Vorsitzender der Billigairline Ryanair, seinen Kunden stabile Preise für den Sommer 2022: „Für diesen Sommer und den Rest des Jahres können wir also immer noch niedrige Ölpreise und niedrige Tarife an unsere Kunden weitergeben, weil wir eine sehr starke Position bei der Treibstoffabsicherung haben“, sagte er im Interview mit „Sky News“. Weniger optimistisch ist hingegen Jörg Waber, Pressesprecher der Lufthansa. Er erklärt gegenüber dem RND: „Aufgrund der derzeitigen Entwicklung des Rohölpreises sind weitere Preisanpassungen bei Flugreisen dieses Jahr wahrscheinlich.“
Nachträgliche Preisanpassungen? Frühbucher können sich glücklich schätzen
Freuen können sich diejenigen, die bereits eine Reise gebucht haben – jedenfalls wenn der Veranstalter TUI ist. Denn hier schließe man nachträgliche Treibstoffzuschläge für bereits getätigte Buchungen – jedenfalls für diesen Sommer – aus, wie das RND berichtet.
Doch auch alle anderen Frühbucher können sich weitestgehend in Sicherheit wiegen. Wie die Verbraucherzentrale auf ihrer Website informiert, seien nachträgliche Preiszuschläge nämlich oft unzulässig. Denn: Das Recht zu einer solchen nachträglichen Preiserhöhung müsse sich der Anbieter vertraglich vorbehalten haben. Zwar seien entsprechende Klauseln meist in den Allgemeinen Geschäftsbedingungen verankert, aber diese seien oft unwirksam. Zumindest für Paulschalreisen gelte: Vor Vertragsabschluss habe der Reiseveranstalter seinem Kunden ein entsprechendes Formblatt zu übermitteln, aus dem die wesentlichen Rechte des Reisenden hervorgehen und in dem er außerdem über die Bedingungen aufgeklärt wird, unter denen eine nachträgliche Preisanpassung stattfinden könne.
Mehr Sicherheit: Pauschalreisen lohnen sich
Was mögliche Preisanstiege angeht, muss man jedoch nochmal zwischen Pauschalreisen und individuell zusammengestellten Reisen unterscheiden. Während Flüge nämlich von heute auf morgen teurer werden können, haben Reiseveranstalter häufig schon Verträge mit Airlines und Hotels abgeschlossen, wodurch Preise stabiler bleiben können. Das ist auch ein Grund dafür, warum TUI eine Preisanpassung für diesen Sommer ausschließt. Nach eigenen Angaben seien Verträge für Hotels und Flüge nämlich bereits so gut wie unter Dach und Fach, wie das RND berichtet.
Insgesamt sind Pauschaltouristen häufig besser abgesichert als Individualreisende. So bieten zu Zeiten von Corona viele Reiseveranstalter so genannte Flex-Optionen an, die es Urlaubern ermöglichen, kostengünstig oder gar kostenfrei von einer Buchung zurückzutreten. Bei individuell zusammengestellten Reisen bleiben Urlauber im Falle einer Stornierung hingegen oft auf hohen Kosten sitzen. (vho)