Sie sammeln nicht nur für den eigenen KochtopfTatort Wald: Dreiste Bärlauch-Diebe graben Forstboden leer!

24.02.2024, Sachsen-Anhalt, Quedlinburg: Bärlauch wächst in großen Mengen in einem Landschaftspark am Brühl in der Harzstadt Quedlinburg. Die Pflanze ist verwandt mit Schnittlauch, Zwiebel und Knoblauch. Die Ernte der Pflanze ist nur in der Größe eines Handstraußes gestattet. Bärlauch gehört mit zu den ersten Wildkräutern im zeitigen Frühjahr, die gesammelt werden können. Foto: Matthias Bein/dpa +++ dpa-Bildfunk +++
Das Objekt der Begierde: Bärlauch-Pflanzen.
dpa, Matthias Bein

Kahler Boden statt grünem Bärlauch-Teppich!
Große Lücken klaffen auf dem Waldboden in der Nähe der niedersächsischen Stadt Springe: Eigentlich fühlen sich Bärlauchplanzen hier im Schatten der Bäume pudelwohl – doch immer mehr von ihnen verschwinden spurlos. Die Stadt hat einen Verdacht: Hier sind Bärlauch-Diebe am Werk!
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Bärlauch-Banditen gehen rücksichtlos vor

„Die Schäden sind deutlich sichtbar“, erklärt Fachbereichsleiter für Umwelt- und Klimaschutz der Stadt Springe, Jörg Klostermann im Gespräch mit RTL. Wie viele Pflanzen genau verschwunden sind, hat die Stadt nicht ermittelt. Sie stellt aber fest: Jedes Jahr fehlt mehr Bärlauch! Dass hier übereifrige Sammler unterwegs sein könnten, erscheint dabei unwahrscheinlich – denn die Täter hinterlassen Spuren! „Es wurden auch Werkzeuge vor Ort gefunden. Zudem hinterlassen die Täter viel Müll“, erklärt Klostermann weiter.

Außerdem gingen die Bärlauch-Diebe strategisch vor: Anstatt einfach die würzigen Blätter der Pflanzen zu pflücken, würden sie laut Jörg Klostermann die komplette Bärlauchzwiebel ausgraben, eintopfen, um sie dann auf Märkten zu verkaufen. „Von einem professionellen Verhalten kann man natürlich bei einer solchen rücksichtslosen Vorgehensweise nicht sprechen. Es wird vermutet, dass dahinter ein kommerzielles Interesse steckt.“

Video-Tipp: Geheimwaffe Bärlauch: Dieses Superfood wächst bei uns

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Kampf gegen Bärlauch-Klau: So können Bürger helfen

Dieses kommerzielle Interesse an den grünen Pflanzen schadet jedoch dem gesamten Wald: Der natürliche Boden wird zerstört, Tiere gestört und viel Müll zurückgelassen. Damit das nicht so weiter geht, baut die Stadt auf die Bevölkerung: „Wir hoffen auf aufmerksame Bürgerinnen und Bürger, die dann die Polizei informieren. Da die Täter oft in den frühen Morgenstunden oder teils sogar nachts im Wald unterwegs sind, ist das schwierig“, sagt Jörg Klostermann. Außerdem sollten Kundinnen und Kunden genau nachfragen, woher die zum Kauf angebotenen Bärlauchpflanzen stammen.

Lese-Tipp: Tödliche Verwechslungsgefahr! Wie Sie echten Bärlauch erkennen

Bärlauch im Wald für den Eigenbedarf zu pflücken, ist übrigens grundsätzlich erlaubt – wenn man sich an die Regeln hält! Es gilt: Eine Handvoll der würzigen Blätter pro Person dürfen mitgenommen werden, das Pflücken in Naturschutzgebieten ist tabu genauso wie das Ausreißen der Zwiebeln.