Diese Sportart ist mehr als nur langsam laufen

Slow Jogging – die entspannte Art abzunehmen

Slow Jogging: Effektives Training bei entspanntem Tempo
Slow Jogging: Effektives Training bei entspanntem Tempo.
Mihailo Milovanovic, Copyright Mihailo Milovanovic,2013.All rights reserved (Copyright Mihailo Milovanovic,2013.All rights reserved (Photographer) - [None]

Ja, es sieht etwas seltsam aus, wenn Slow Jogger im Schneckentempo ihre Runden drehen. Doch der langsame, in Japan entwickelte und erforschte Laufstil, findet auch in Deutschland immer mehr Anhänger. Welche Vorteile das Slow Jogging für Körper und Geist hat und wie Sie es ausüben können, erfahren Sie hier.

Slow Jogging: genauso effektiv wie intensives Lauftraining

Die Mischung aus Laufen und Gehen schont Gelenke - Hüfte, Knie und die Wirbelsäule werden kaum belastet. Denn bei dieser Lauftechnik wird der Fuß nicht wie beim Laufen mit den Fersen zuerst aufgesetzt, sondern zuerst berührt der Mittelfuß den Boden. „Es hilft, den Landungsaufprall beim Laufen zu minimieren“, verriet Professor Dr. Hiroaki Tanaka vor einigen Jahren in einem Interview. Der inzwischen verstorbene japanische Sportphysiologe hat Slow Jogging an der Universität Fukuoka entwickelt und erforscht.

Aber werden beim langsamen Laufen überhaupt Fett und Kalorien verbrannt? Ja, Slow Jogging ist Studien zufolge sogar genauso effektiv wie schnelles, intensives Lauftraining. Slow Jogger empfinden beim Workout aber nur geringe Anstrengung. Dadurch soll Stress abgebaut und die Gehirnleistung gesteigert werden. Noch effektiver ist das wohl, wenn Sie statt Musik den Umgebungsgeräuschen in der Natur lauschen.

Trainingsplan: so funktioniert Slow Jogging

Der Slow-Jogging-Entwickler aus Asien legte den Start eines Trends in Richtung „Genusslaufen“. Anfängern empfahl er, eine Minute zu joggen und 30 Sekunden zu gehen. Denn der ungewohnte Slow-Jogging-Stil belastet in den ersten Wochen die Achillessehnen und die Waden. Daher die Dauer und Intensität der Einheiten am besten langsam steigern (jede Woche 5 bis 10 Minuten länger trainieren) – so lange, bis sich der Körper an die neue Gangart gewöhnt hat. Pro Minute sollten 180 kleine Schritte gemacht werden.

Der Rücken ist gerade, der Kopf aufrecht und der Blick nach vorne gerichtet. Kopf, Schultern, Hüfte und Sprunggelenk sollen beim Auftreten eine gerade Linie bilden. Die Arme sind angewinkelt und schwingen locker mit. Es sollte jederzeit eine Unterhaltung möglich sein. Wenn nicht, dann drosseln Sie das Tempo. Schritte, Distanz und Zeit können Sie mit einer Laufuhr* checken. „Die meisten Läufer rennen viel zu schnell durch die Gegend und machen sich unnötigen orthopädischen und psychischen Stress“, so Lauf-Experte Herbert Steffny im Interview mit RTL.de. Steffny hat sich als Laufprofi und Buchautor einen Namen gemacht ("Das große Laufbuch"*).

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Wichtig: die richtigen Schuhe

Slow Jogging: Effektives Training bei entspanntem Tempo
Schuhe: Natural- und Lightweight-Modelle sind fürs Slow Jogging zu empfehlen.
Nedopekin Yuriy, iStockphoto

Ganz wichtig sind auch die richtigen Schuhe. Sie sollten leicht und flexibel sein, gut abrollen und eine geringe Höhendifferenz zwischen Ferse und Vorfuß (sogenannte „Sprengung“) haben. Verschiedene Quellen sprechen von maximal acht bis zehn Millimeter. Natural- und Lightweight-Modelle sind in diesem Fall zu empfehlen. Traditionelle Joggingschuhe eignen sich nicht, wenn sie eine starke Dämpfungssohle haben.

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Glücksgefühle: Slow Jogging löst sie aus

Slow Jogging – genussvoll, effizient und gesund bewegen
Slow Jogging senkt den Blutdruck und ist gut gegen schlechte Laune.
iStockphoto

Forscher haben nachgewiesen, dass die gesunde Art der Bewegung zur Senkung des Blutdrucks beitragen kann. So können mit regelmäßigem Slow Jogging Werte erzielt werden, die allein mit blutdrucksenkenden Medikamenten nicht zu erreichen gewesen wären. Eine der umfangreichsten Langzeitstudien Europas, die „Copenhagen City Heart Study“, definiert das gesündeste Lauftempo als „langsam“ oder „moderat“.

Bis zu sechs Jahre erlaufen sich Jogger an Lebenszeit, so das Ergebnis. Darüber hinaus schüttet der Körper beim Slow Jogging Glücksgefühle aus. Forscher erklären das Phänomen wie folgt: Bereits nach 30 Minuten wird der Stoff Anandamid freigesetzt, der an den gleichen Stellen ansetzt wie der Hauptwirkstoff von Cannabis. Slow Jogging ist also nicht nur gesund, sondern macht auch noch happy.

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