"Flugsaurier" Noriaki Kasai strauchelt noch
Skisprung-Opa fliegt mit 50 Jahren bei Comeback weit hinterher

Niemand kann sich an eine Skisprung-Welt ohne Noriaki Kasai erinnern. Der Japaner absolvierte seinen ersten Weltcup vor dem Mauerfall und träumt mit nun 50 Jahren weiterhin von den Olympischen Winterspielen 2030. Doch bei seinem Comeback in Sapporo fliegt die Ikone weit hinterher.
569 Weltcupspringen mitgemacht
Skisprung-Oldie Noriaki Kasai ist an seinem Comeback-Wochenende im zweitklassigen Continental Cup chancenlos geblieben. Der 50-Jährige verpasste in seiner japanischen Heimat Sapporo auf den Rängen 37 und 34 zweimal den zweiten Durchgang, beim dritten Wettkampf an diesem Sonntag war er nicht mehr am Start. Für Kasai war es der erste Auftritt seit Dezember 2020 im Continental Cup. Anschließend war er noch an zwei Wochenenden im drittklassigen FIS-Cup gesprungen, zuletzt im März 2022. Sein letztes von bislang 569 Weltcupspringen hatte er im Februar 2020 ebenfalls in Sapporo absolviert.
Materialprobleme bei DSV-Adlern
Die deutschen Springer erlebten ein turbulentes Wochenende: Fünf der sechs angereisten DSV-Adler konnten am Samstag zunächst nicht springen, weil das Material nicht rechtzeitig angekommen war. In den zwei Wettkämpfen am Sonntag lief es dann besser, vor allem Martin Hamann überzeugte mit zwei vierten Plätzen. Im Continental Cup wird über die Anzahl der Startplätze im Weltcup entschieden, derzeit stehen Deutschland sechs der möglichen sieben zur Verfügung.
Kasai hatte gehofft, sich in der 2. Liga einen Weltcup-Startplatz für das kommende Wochenende zu sichern, wenn Japan ebenfalls in Sapporo auch eine nationale Gruppe einsetzen darf. In dieser Form dürfte er aber keine Chance haben - auf der Okurayama-Schanze war er nur neunt-, dann siebtbester Japaner.
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Acht Teilnahmen an Olympischen Spielen
Kasai hatte 2018 als erster Wintersportler zum achten Mal an Olympischen Spielen teilgenommen, für Peking 2022 hatte er sich nicht qualifiziert. Ans Aufhören denkt er dennoch nicht. Der "Flugsaurier" träumt weiterhin von einem Karriereende bei den Olympischen Winterspielen 2030 in Sapporo. Dort debütierte er einst als 16-Jähriger im Jahr 1988. Doch dieser unglaubliche Karrieretraum rückt nach den aktuellen Resultaten in weiteste Ferne. Es scheint momentan ausgeschlossen, dass der Japaner seine Karriere erst in sieben Jahren beenden wird. (ntv.de)