Sir Roger Moore: Der James-Bond-Star ist tot

Einen Vodka Martini, geschüttelt, nicht gerührt, hat Roger Moore in seinem ganzen Leben privat nie bestellt. Der Schauspieler, der am 14. Oktober 1927 im britischen Stockwell geboren wurde, wird stets als der Mann in Erinnerung bleiben, der Sean Connery in der Rolle des legendären Doppelnullagenten James Bond in der gleichnamigen Filmrolle ablöste. Roger Moore brachte als smarter Geheimagent eine gute Portion Selbstironie ins Spiel. Das hob ihn von Connery ab, auch wenn es nicht jedem gefiel. So scherzte Moore 2008 in einem Interview mit 'The Telegraph': "Ich bin der schlechteste Bond - dem Internet zufolge. Ich war zu lustig, zu leicht. Habe es nicht ernst genug genommen."

Dabei erzählte der Brite mit der markanten dunklen Stimme nach eigener Aussage gar nicht gern von sich selbst: "Ich gebe ungern Interviews, weil ich immer Schwierigkeiten habe, mich an die Lügen zu erinnern, die ich beim letzten Mal erzählt habe", flapste er einst.

Der Sohn eines Polizisten und einer Kassiererin begann seine Schauspielkarriere in den 1940er Jahren mit kleinen Film- und Theaterrollen in England und versuchte sein Glück dann in Hollywood. Der Durchbruch gelang ihm 1971 an der Seite von Tony Curtis in der Fernsehserie 'Die 2'. 1973 wurde er dann als James Bond in '007 - Leben und sterben lassen' verpflichtet – eine Rolle, die ihn lange begleiten sollte. Mit 45 Jahren war er bei seinem Antritt älter als der drei Jahre jüngere Sean Connery in seinem letzten Film. Trotzdem verkörperte kein Schauspieler die Rolle des smarten Frauenhelden 007 länger und häufiger als Roger Moore. Sieben Mal spielte er den Mann mit der Lizenz zum Töten.

Auch nach seinem Abdanken als Geheimagent im Dienste Ihrer Majestät mit dem Bond-Abenteuer '007 - im Angesicht des Todes' blieb Roger Moore dem Film treu und spielte in so unterschiedlichen Streifen wie 'Auf dem Highway ist die Hölle los' oder dem Spice-Girls-Vehikel 'Spiceworld' mit. Bis kurz vor seinem Tod arbeitete er an weiteren Filmprojekten.

Roger Moore, der sich für Unicef engagierte und von der Queen zum Sir geschlagen wurde, ehelichte zunächst die Eisläuferin Doorn van Steyn, war dann mit der Sängerin Dorothy Squires verheiratet und gab danach Luisa Mattiotti das Jawort. Aus dieser Ehe gingen drei Kinder hervor. Zuletzt war Roger Moore in vierter Ehe mit der dänischen Millionärin Kristina 'Kiki' Tholstrup verheiratet und lebte mit ihr bis zu seinem Tod in der Schweiz und in Monaco.