Viele Tore, viel dahinter

Das Tor-Phänomen Simon Terodde: Stürmergott – aber nur in Liga zwei?

DARMSTADT, GERMANY - DECEMBER 12: Simon Terodde of Hamburg celebrates his team's first goal during the Second Bundesliga match between SV Darmstadt 98 and Hamburger SV at Jonathan-Heimes-Stadion am Boellenfalltor on December 12, 2020 in Darmstadt, Germany. (Photo by Simon Hofmann/Getty Images)
Simon Terodde
XX / XX, Getty Images, Bongarts

Simon Terodde ist ein Phänomen. Der 33-Jährige schießt seit Jahren Zweitliga-Clubs in Richtung Aufstieg. Ohne seine Tore - darunter sieben Doppelpacks (Rekord) - wäre der Hamburger SV wohl schon komplett raus aus dem Rennen um die Rückkehr in Bundesliga. Ende der Saison könnte Terodde zum vierten Mal Torschützenkönig der 2. Liga werden. Er beherrscht diese Liga wie kein Zweiter. Genau deshalb hat jetzt schon Absteiger FC Schalke 04 zugeschnappt und sich die Dienste des Stürmers für die kommende Saison gesichert. Mit Terodde soll der taumelnde Club schnell wieder nach oben. Sein Jugendtrainer Uwe Schubert, der ehemalige Coach Peter Neururer und Ex-Mitspieler Patrick Fabian erklären, warum Terodde in der 2. Liga so extrem liefert, es bisher in Sachen Torausbeute in der 1. Liga aber nicht so lief – und er trotzdem einer der besten Strafraum-Stürmer des Landes ist.

Stürmerkönig ohne Erstliga-Land? - Das Tor-Phänomen Terodde erklärt

Die Hand schnellt an die Stirn, der Blick geht leicht suchend nach oben, die Lippen deuten ein Lächeln an. Fußballfans wissen: Es hat im Kasten geklingelt und der Torschütze heißt wieder mal Simon Terodde.

Der Angreifer aus Bocholt zündete relativ spät, dafür umso heftiger. Zumindest in der 2. Bundesliga. Regelmäßig zerlegt er dort gegnerische Teams. Wenn man so will, ist er der Robert Lewandowski der 2. Liga. In diesem Jahr führt er erneut die Torjägerliste an und soll den Hamburger SV zurück ins gelobte Land Bundesliga hieven. So wie es ihm zuvor schon mit dem 1. FC Köln und dem VfB Stuttgart gelungen war. Lange Zeit sah es sehr gut aus, doch seit Mitte Februar stottert der HSV-Motor, auch Terodde trifft nicht so oft wie gewohnt, der Stürmer wurde unter anderem durch eine Corona-Infektion ausgebremst. Trotzdem ist er mit 21 Toren und fünf Vorlagen der mit Abstand beste HSV-Scorer und die verbleibende Hoffnung im Endspurt.

Taumelnde Traditionsclubs: Better call Simon

In beruflichen Netzwerken könnte Terodde guten Gewissens als Jobtitel „Traditionsteam-Retter“ und „Senior Aufstiegsversicherungsexperte“ angeben. Die gängige Rechnung lautet: Kommen Riesen wie der HSV oder Köln ins Wanken, ist die naheliegendste – aber auch effektivste Option: Terodde anrufen.

Denn das Model „ST“ kommt mit eingebauter 20-Plus-Tore-Garantie und Aufstiegsairbag. Landauf, landab, von Sandhausen bis Kiel fürchten Fußball-Fans den Terodde-Jubel. Aber weniger in Dortmund oder Bayern. Denn die Tor-Maschine Terodde funktionierte bislang vor allem in der 2. Bundesliga. Dort netzte er insgesamt 139 Mal. Mindestens in jedem zweiten Spiel. In den vergangenen vier Zweitliga-Saisons traf er sogar fast in jeder Partie (95 Tore in 114 Spielen). In der ersten Liga stehen hingegen in 58 Spielen nur zehn Tore auf dem Statistikbogen.

Terodde ist ein Stürmer der alten Garde. Groß gewachsen, bullig, aber doch athletisch, nicht der Schnellste, aber mit Gefühl für den Ball. Schlägt man im Fußball-Lexikon den „9er“ nach, findet man ein Bild von Terodde. Vor allem hat der 1,92-Meter-Mann etwas, das viele Stürmer ihre Karriere lang vergeblich suchen: Instinkt und Torriecher.

Warum also hat es in der 1. Liga bisher nicht richtig geklappt? Wie sich dem Phänomen Terodde nähern? Am besten bei dem nachfragen, der ihn seit der Jugend kennt, ihn ausgebildet und seine Entwicklung genau beobachtet hat

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Der Jugendtrainer: Uwe Schubert kennt Terodde schon ewig

Man kann das Lächeln von Uwe Schubert quasi durch den Telefonhörer erahnen, wenn es um seinen ehemaligen Schützling geht. Schubert, 61 Jahre alt, ist seit den frühen 90er Jahren eine Duisburger Institution. Bis heute leitet er das Nachwuchsleistungszentrum des Meidericher SV. Über kleinere Vereine wie Krechting, Rhede und Bocholt kam der junge Terodde zum MSV und damit ins Blickfeld von Jugendtrainer Schubert.

Dass Terodde im Profibereich durchstarten werde, hatte sich schon früh angedeutet. „Man hat schon in der U17 gemerkt, dass es was werden kann. Er war immer ein wissbegieriger Junge, der mehr gemacht hat, als er musste. Ihn musste man nie antreiben, er war ein ganz bodenständiger Junge“, erinnert sich Schubert. „Er wollte immer gewinnen. Er war immer gierig – in jedem Trainingsspiel. Für mich stand fest: Der wird Profi, da gibt’s keine zwei Meinungen.“ Wie muss man sich den Teenie-Terodde damals vorstellen? Sein Körper war noch nicht so „austrainiert“, ein langer „Schlaks, aber schon mit Torriecher“, so Schubert. „Er stand damals schon, wo ein Stürmer stehen muss.“

Der Weg verlief dann aber zunächst steiniger als gedacht. Eine Verletzung am Knie warf den Angreifer zurück. Während der MSV 2007/08 ein Jahr Bundesligaluft schnupperte, ging es für Terodde mit der 2. Mannschaft in die Niederungen der Oberliga Niederrhein.

Uwe Schubert trainierte Terodde in der U19 des MSV Duisburg
Uwe Schubert trainierte Terodde in der U19 des MSV Duisburg
picture alliance

Der MSV stieg ab, doch Teroddes Situation entspannte sich nicht. Unter dem neuen MSV-Coach Peter Neururer sah Terodde kein Land. Der Trainer riet ihm zu einem Wechsel, keine leichte Entscheidung für Neururer. „Es war eine blöde Situation für einen Trainer, der ein Riesentalent sieht, aber vier, fünf Top-Zweitligastürmer hat“, erinnert sich der 66-Jährige. „Es hat weh getan, aber ich habe ihm dann zu einem Wechsel geraten. Ein überragender Typ damals schon, der sich unglaublich engagiert hat.

Um Spielpraxis zu sammeln, ging der Weg via Fortuna Düsseldorf zum 1. FC Köln, wo er in fünf Kurzeinsätzen jeweils für wenige Minuten Erstligaluft einsaugen durfte. Doch hinter Milivoje Novakovic und Lukas Podolski war kein Platz für einen Jungspund namens Terodde. Mit 23 ging's dann erstmals raus aus NRW zu Union Berlin. In der Hauptstadt entwickelte sich Terodde zum soliden Zweitligaprofi. Der Durchbruch blieb aber noch aus.

Peter Neururer ist von der Klasse seines ehemaligen Stürmers überzeugt
Peter Neururer ist von der Klasse seines ehemaligen Stürmers überzeugt
Darius Simka/CITYPRESS24, picture alliance

Simon Terodde: Durchbruch tief im Westen – unter Peter Neururer

Der Kickstart der Karriere erfolgte dann wieder tief im Ruhrpott. Und ausgerechnet Neururer, der Terodde einst ausgemustert hatte, spielte dabei eine wichtige Rolle. Als er mit dem damaligen Manager den Kader des VfL Bochum plante, fiel ihm sofort Terodde ein, dessen Karriere er nach dem kurzen Zusammentreffen in Duisburg weiter verfolgt hatte. „Da habe ich gesagt: Ich ruf' den mal an“, erzählt Neururer. Der Trainer peilte mit einem offensiv ausgerichteten Team den Aufstieg an. Was fehlte, war ein Stürmertyp wie Terodde. Dieser sei erst „ein wenig überrascht“ gewesen, so Neururer. „Aber dann ist er doch gekommen.“

Neururer stellte ihm einen Routinier an die Seite. „Ganz wesentlich für ihn war Stanislav Sestak, unser Publikumsliebling. Zu dem hab ich gesagt: Du musst Simon assistieren, du musst ihn führen mit deiner Erfahrung und füttern. Das hat perfekt geklappt, er ist später dann Torschützenkönig geworden, hat getroffen ohne Ende und ohne Ende für die Mannschaft gearbeitet.“

Früher Mitspieler und immer noch befreundet: Patrick Fabian und Simon Terodde
Früher Mitspieler und immer noch befreundet: Patrick Fabian und Simon Terodde
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Der Mitspieler - Patrick Fabian: Super Typ, aber es hat oft gekracht

Einer der Terodde aus dieser Zeit bestens kennt, ist Patrick Fabian. Mit dem Abwehrhünen stand Terodde fast 5.000 Minuten gemeinsam auf dem Platz. „In Bochum war das Spielsystem sehr offensiv ausgerichtet. Er hat unheimlich viele Tore erzielt“, sagt Fabian zu Teroddes Durchbruch in Bochum. Unter dem neuen Coach Gertjan Verbeek schaltete der Club noch einen Offensivgang höher. Die Tor-Maschine ratterte. „Durch die Tore kam das Selbstvertrauen, er hat sich nochmal verbessert. Bochum hat ihm gut getan, es war näher an seiner Heimat. Er ist einer, der sich beim Club wohlfühlen muss. Da geht es nicht unbedingt um die Geographie, sondern: Wie sind die Mitspieler? Wie funktioniert der Club?“, sagt Fabian.

Fabian und Terodde sind seit der Bochumer Zeit eng befreundet, haben noch heute viel Kontakt. Der 33-jährige Bochumer zeichnet das Bild eines fußballverrückten Vollblutprofis. „Er beschäftigt sich tatsächlich 24 Stunden am Tag mit Fußball“, beschreibt Fabian seinen Ex-Kollegen. „Wenn er nicht selber spielt, dann guckt er viele Spiele, liest viel. Er trägt das weniger nach außen, er ist kein extrovertierter Typ, sondern einer mit Inhalten. Er ist wie ein wandelndes Fußball-Lexikon, ein Fußball-Nerd. Er kennt fast alle Spieler aus allen Profiligen und größtenteils deren Fußball-Vita. Das hat er sich alles aus dieser Informationsgier selbst angeeignet.“

Nach dem ersten gemeinsamen Heimspiel seien die beiden im Bochumer Ausgehviertel versackt, seitdem habe sich eine echte Freundschaft entwickelt, erzählt Fabian, der heute Assistent der Geschäftsführung beim VfL Bochum ist. Doch bei aller Freundschaft - im Training habe es regelmäßig geknallt, verrät Abwehrmann Fabian. „Ich kann mich an viele Trainingseinheiten erinnern, in denen wir uns fast schon bekriegt haben. Ich als Innenverteidiger, er als Stürmer, da ist man natürlich häufig aufeinander getroffen. Aber auch wenn wir in einer Mannschaft trainiert haben und ich von hinten etwas gerufen habe, gab's Widerworte. Aber man konnte sich immer aufeinander verlassen.“

Andere sagen: Der hat 'n Nagel im Kopf

Bei Trainern und Fans steht Terodde hoch im Kurs, auch Mitspieler schwärmen vom Teamgeist und der Mannschaftsdienlichkeit, doch der Perfektionist eckt auch an. „Er war nicht 'Everybody's Darling', bei dem jeder sagt: geiler Typ. Weil er auch ein spezieller Typ war in seiner Art. Für mich war es okay, mehr als okay. Andere sagen: Der hat 'nen Nagel im Kopf“, so Fabian.

Einen Spitznamen hatte Terodde nicht. „Ne, sowas gab's nicht. Er war einfach Simon vom Niederrhein und hat Tore gemacht.“

Der Schalter war umgelegt. Fast nach Belieben traf Terodde fortan in der 2. Liga. Erst beim VfB, dann in Köln und Hamburg. Mit den Schwaben und Köln schaffte er den Aufstieg. Nach den fünf Joker-Einsätzen 2010 (insgesamt 32 Minuten, 0 Tore) bedeutete dies sieben Jahre später: endlich wieder Erstliga-Einsätze.

Doch beide Male kam die Tormaschine nicht wirklich ins Laufen. Ladehemmung. Beim VfB zwei Tore, in Köln fünf. In Stuttgart wurde er kurz vor Weihnachten durch Altstar Mario Gomez ersetzt. Beim „Effzeh“ trudelte er dem Abstieg entgegen. Nach dem Wiederaufstieg an dem er mit 29 Treffern maßgeblichen Anteil hatte wurde er nur noch sporadisch eingesetzt (drei Tore).

Terodde in der 1. Liga. Eben noch mit 200 km/h links auf der Überholspur, nun im Stau auf der A40. Ein Fußballkönig ohne Land.

„Simon ist ein absoluter Top-Stürmer, egal in welcher Liga“

Diese Erstliga-Ausflüge waren Wasser auf die Mühlen der Fans und Kritiker, die sagen: Simon Terodde kann es einfach nicht in der 1. Liga. Peter Neururer ist fast schon aufgebracht, wenn man ihm mit dieser Sichtweise konfrontiert. „Dann gibt es immer die superschlauen Kritiker, die sagen: Terodde ist nicht erstligareif. Zweite Liga: ja, erste Liga: nein. Dem widerspreche ich komplett. Simon ist ein absoluter Top-Stürmer, egal in welcher Liga. Aber er muss zu der jeweiligen Mannschaft passen“, sagt der 66-Jährige.

Neururers Erklärungsansatz deckt sich zum Großteil mit denen von Jugendtrainer Schubert und Ex-Mitspieler Fabian und geht so: Bei den Zweitligateams trifft Terodde als Stoßstürmer nach Belieben, das System ist auf ihn ausgerichtet und offensiv. Doch in der 1. Liga ändern sich dann die Spielstrukturen. Es liegt am System, nicht am Spieler. „Die Teams stehen plötzlich tiefer, haben eine andere Spielstruktur. Dann passt Simon Terodde zu dieser Mannschaft mit der neuen Struktur plötzlich nicht so gut wie vorher angedacht“, erklärt Neururer und nennt Stuttgart und Köln als Beispiele.

Fabian schlägt in die gleiche Kerbe: „Seine Teams hatten sehr viel Ballbesitz in der 2. Liga, vor allem im gegnerischen Drittel. Genau dort hat er seine maximalen Stärken. Im Sechzehner und um den Sechzehner herum. Wenn dementsprechend viele Torchance kreiert werden, dann macht er auch viele Tore. Als Aufsteiger hast du eher Ballbesitz über das Konterspiel und das kommt seinen Stärken weniger zugute.“ Fabian weiter: „Er ist nun mal kein Umschaltspieler im klassischen Sinne, wie es zum Beispiel Köln oder Stuttgart in der 1. Liga mit ihm gespielt haben.“

Mentaler Aspekt und zu viele Auswechslungen?

Aber liegt es wirklich nur am System? Schubert spricht auch von einer Kopfsache. „Bei seinen Vereinen war das Spiel in der 1. Liga oft nicht auf ihn zugeschnitten. Im Fußball spielt viel der Kopf mit. Wenn er den Zuspruch bekommt, den er braucht, trifft er auch“, sagt Schubert und nennt einen weiteren Ansatz: „Ich sehen einen Grund darin, dass in den Mannschaften zu schnell gewechselt wurde. Er hat dann oft nicht durchgespielt. Gerade ein Stürmer braucht Vertrauen von den Trainern.“

Während Schubert auch die besseren Verteidiger in der klassenhöheren Liga zumindest als möglichen Grund für die wenigen Tore gelten lassen will, widerspricht Neururer auch hier energisch. „Bei ihm ist das völlig uninteressant. Er kann spielen gegen wen er will. Wenn er in der richtigen Mannschaftsstruktur mit der entsprechenden Spielausrichtung spielt, hilft er jeder Mannschaft.“

„Einer der besten Stürmer der letzten 20 Jahre“

Die Ruhrpott-Trainerlegende ist bekannt für Klartext, scheut auch bei Terodde keine großen Vergleiche: „Wenn du Simon Terodde als zentralen Keilstürmer in der Spitze hast, gibt es in Deutschland keine fünf besseren - mit Sicherheit nicht. Auch in der 1. Liga nicht.“ Neururer holt Luft und sagt weiter: „Simon Terodde in der gegnerischen Hälfte, Simon Terodde im gegnerischen Sechzehner ist einer der besten Stürmer der letzten 20 Jahre in Deutschland.“

Schubert erinnert nochmal an die immerhin zweistellige Anzahl von Treffern in der Bundesliga. „Er hat schon seine Tore gemacht, auch in der Bundesliga.“ Fabian sieht das ähnlich: „Er hat trotzdem zehn Tore gemacht, das ist, wenn man überlegt für welche Teams und wie sie gespielt haben und wie sie tabellarisch standen, auch nicht schlecht.“ Das bringt den Ex-Profi zu folgender These. „Ich behaupte felsenfest, wenn du Simon Terodde in eine Mannschaft stecken würdest, die unter den ersten sechs bis sieben der Bundesliga steht, würde er nochmal deutlich mehr Tore erzielen.“ Neururer macht ein ähnliches Gedankenspiel. „Wäre Terodde heute bei Bayern, wäre er der ideale Backup für Lewandowski.“ Es scheint, als ist Fußball-Deutschland bisher ein spannendes Experiment entgangen.

Fabian legt nach: „Es geht nicht darum, dass er in der 1. Liga nicht funktioniert oder zu wenige Tore macht. Es geht nur darum, dass das Spiel ein ganz anderes ist. Sachlich und nüchtern betrachtet ist die Diskussion dann auch obsolet.“

Terodde hat in Hamburg noch einen Vertrag bis zum Saisonende
Terodde verlässt den HSV nach dem Saisonende
Imago Sportfotodienst

Nächstes Terodde-Kapitel auf Schalke

Der HSV kämpft noch um den Aufstieg. Nach einer sportlichen Talfahrt seit Mitte Februar steht der Traditionsclub aktuell aber nur noch auf Rang fünf, hat sechs Zähler Rückstand auf das zweitplatzierte Fürth und vier auf den Relegationsplatz, wo sich Holstein Kiel mit einem Spiel weniger breit gemacht hat. Eines ist aber schon sicher: Auch in der nächsten Saison bleibt Terodde zweitklassig. Seine neue Mission lautet dann: den FC Schalke retten. Auch in Gelsenkirchen wird er wohl der wichtigste Baustein für den Wiederaufstieg. Einer, auf den die Schalker Talente aufblicken und lernen können.

An seiner Erstliga-Torquote wird Terodde vorerst also nicht arbeiten können, dafür kann er in der nächsten Saison eine neue Marke angreifen. Den Tor-Rekord der eingleisigen 2. Liga (seit 1981) hat Terodde schon längst geknackt. Auf der ewigen Liste der besten Torjäger liegt er aber noch auf Rang drei. Auf den Spitzenplatz (Dieter Schatzschneider/154) fehlen ihm noch 15 Tore.

Doch bevor Terodde Schalke retten kann, muss er erst noch seine HSV-Mission beenden. Drei Spiele (oder fünf bei möglichen Relegationspartien) bleiben noch, um das wahrzumachen, wofür er im Sommer geholt worden war. Mit wichtigen Toren den ersehnten Aufstieg sichern.