Statt Anzeige zu stellen will Gastronom Wiedergutmachung
Silvester-Chaoten verwüsten Restaurant-Terrasse in Wedel - Betreiber stellt Tätern Ultimatum
Marcus Fürstenberg wollte seinen Mitarbeitern und sich einen ruhigen Start in das neue Jahr gönnen und lies die Pforten seines Restaurants in Wedel (Schleswig-Holstein) am 31. Dezember geschlossen. Nur wenige Stunden später wünschte er sich, dies nicht getan zu haben. Silvester-Chaoten haben die Terrasse des „Mühlenstein“ komplett verwüstet, jetzt stellt der 49-jährige Betreiber den Täter ein großzügiges Ultimatum.
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Böller sprengen Blumentöpfe, Tische sind verschmort
Von einem ruhigen und entspannten Jahreswechsel kann wirklich nicht die Rede sein. Als Marcus Fürstenberg am Neujahrestag sein Restaurant betreten wollte, traute er seinen Augen nicht. Vor ihm lagen etliche Böller, mehrere Tische waren verschmort, Stühle lagen quer verteilt auf dem Boden, die Blumentöpfe der Olivenbäume waren weggesprengt und sogar der aufblasbare Weihnachtsmann wurde abgerissen. Silvester-Chaoten hatten die Terrasse komplett verwüstet.„Vor dem Jahreswechsel habe ich gedacht, es wäre ja mal schön, wenn ein Jahr kommt, wo man nicht allzu viel Mist in der Gastronomie hat. Wir mussten unter Corona und der Inflation ja schon genug leiden. Dann sieht man direkt am ersten Tag, dass hier so rumgerockt wurde“, erzählt der enttäuschte Restaurantbetreiber im Gespräch mit RTL.
Facebook-Aufruf soll Täter zur Vernunft bringen
Manches Inventar wurde sogar in dem wenige Meter entfernten Mühlenteich versenkt. Der Schaden beläuft sich auf mindestens 1000 Euro, doch das Geld ist für den Gastronomen nur zweitrangig. „Ich habe in meiner Jugend auch mal ein Bier zu viel getrunken und Mist gebaut, aber man sollte dann irgendwann zur Vernunft kommen“, sagt Marcus Fürstenberg und hofft auf eine Wiedergutmachung. „Ich will niemanden wegen so etwas anzeigen und ihm möglicherweise die Zukunft verbauen“, erklärt er weiter. Um die Täter ausfindig zu machen, hat er sich etwas Besonderes einfallen lassen. „Wir haben das Glück, dass wir relative viele Follower auf Facebook haben und Medien in Wedel kennen, worüber wir Aufrufe starten konnten. So kann man die Täter direkt ansprechen und das ganze hoffentlich auf dem kurzen Dienstweg klären“, so der Schleswig-Holsteiner.
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Im Zweifelsfall muss die Polizei eingeschaltet werden
Auf die Gutmütigkeit hat bis jetzt noch niemand reagiert, hoffen tut Marcus Fürstenberg aber nach wie vor. „Sie sollen einfach vorbeikommen, sich entschuldigen und einen Vorschlag zur Wiedergutmachung bieten. Man kann es ja über die Versicherungen klären oder sie schrubben hier alle Tisch oder leihen sich eine Taucherausrüstung, um die Stühle aus dem Teich zu fischen. Eine Lösung gibt es bestimmt“. Doch irgendwann kann auch sein Geduldsfaden reißen: Wenn sich die Täter bis Freitag nicht melden, muss er die Polizei verständigen. Finden würde man die Chaoten mit Sicherheit, denn sie haben leer getrunkene Alkoholflaschen mit Fingerabdrücken hinterlassen. Auf einen solch unschönen Ausgang hofft in Wedel niemand. (hzi)