Eigentlich wollte sie nur ihren Knöchel röntgen lassen
Frau versucht ewig, schwanger zu werden - dann kommt raus: Sie wurde als Mann geboren

Eine 25-jährige Chinesin möchte Mutter werden. Zwölf Monate probiert sie es mit ihrem Partner vergeblich. Der Grund verblüfft: Eigentlich wurde sie als Mann geboren. Davon wusste sie bis dahin aber nichts.
Wegen Knöchelproblemen beim Arzt
Eigentlich war die junge Frau wegen ihres verletzten Knöchels beim Arzt. Er musste geröntgt werden. Dabei kam heraus, dass sich ihre Knochen nicht über das Jugendalter hinaus entwickelt hatten. Im weiteren Verlauf der Behandlung offenbarte die Patientin, dass sie nie ihre Periode bekommen hatte. Aus Verlegenheit soll sie das bis dahin verschwiegen haben, schreibt die Chinesische Morgenpost.
Kinderwunsch bringt Wahrheit ans Licht
Ob der nicht erfüllte Kinderwunsch mit dem Knochenproblem und der ausbleibenden Periode zu tun habe, wollte sie von einem Spezialisten wissen. Die Testergebnisse zeigten, dass sie unter hohem Blutdruck und niedrigem Kaliumspiegel litt, einem typischen Symptom einer Nebennierenhyperplasie, eine seltene angeborene Krankheit. Diese kann zu einer sexuellen Entwicklungsstörung führen. Die Ärzte sagten, dies sei möglicherweise darauf zurückzuführen, dass ihre Eltern eng verwandt waren, schreibt die Chinesische Morgenpost.
Keine Gebärmutter, aber auch keine männlichen Genitalien
Ein Gentest ergab dann aber, dass ihre Chromosome eindeutig männlich waren. „Das ist die ganz normale Männerchromosom-Verteilung. Es ist kein X0 oder XX. XY ist wie man es bei einem normalen Mann erwartet“, sagt Medizinjournalist und Arzt Dr. Christoph Specht gegenüber RTL. Die Patientin hatte dennoch keine männlichen Genitalien oder einen Adamsapfel, aber auch keine Gebärmutter oder Eierstöcke. Auch versteckte Hoden seien im Körper nicht gefunden worden, sagen die chinesischen Mediziner. Während die Chinesin genetisch betrachtet ein Mann ist, erscheint sie äußerlich aber als Frau. „Das bedeutet, dass weibliche Hormone eindeutig stärker da sind, und männliche weniger da sind“, erklärt Specht.
Ähnlicher Fall in Indien
Einen ähnlichen Fall hat Dr. Specht schon einmal für RTL eingeordnet. Dabei ging es um eine Frau, bei der Hodenkrebs festgestellt wurde. Es handelte sich um eine Androgenresistenz, die für die Verweiblichung sorgte. Auch hier war die Patientin aber genetisch betrachtet ein Mann.
„Bei der Androgenresistenz kommen Kinder rein genetisch als Jungen zur Welt“, erklärt Dr. Specht. Das Problem: Ein genetischer Defekt in den Chromosomen sorgt dafür, dass das männliche Geschlechtshormon Testosteron, das der Körper produziert, nicht wirken kann. Stattdessen wirkt nur das ebenfalls vorhandene, für die Entwicklung weiblicher Geschlechtsorgane zuständige Östrogen. Die Folge: Die gesamte männliche Entwicklung bleibt aus und das Übergewicht des Östrogens führt zu einer Verweiblichung der Geschlechtsmerkmale.