Sepa, IBAN und BIC: Das müssen Verbraucher jetzt wissen

ARCHIV - ILLUSTRATION - Ein Kugelschreiber ist am 22.01.2008 in Frankfurt/Main neben einem Überweisungsträger mit den Schriftzügen «IBAN» und «BIC» zu sehen. Am 01.02.2014 startet der einheitliche europäischen bargeldlose Zahlungsverkehr Sepa (Single Euro Payments Area). Foto: Uwe Anspach/dpa (zu dpa «IHK: Sorgen vor Umstellung des europäischen Zahlungsverkehrs Sepa» vom 07.10.2013) +++(c) dpa - Bildfunk+++
Die IBAN ist in Deutschland 22 Zeichen lang.

Vom 1. Februar an müssen auch Verbraucher für Überweisungen und Lastschriften in Euro die internationale Kontonummer IBAN nutzen. "Kunden, die sich zum 1. Februar nicht umstellen, laufen Gefahr, dass ihre Überweisung nicht ausgeführt wird und dass das Zeit kostet", warnt Bundesbank-Vorstand Carl-Ludwig Thiele. Wir haben die sieben wichtigsten Fragen zur Sepa-Umstellung geklärt.

Was steckt hinter Sepa?

Sepa steht für 'Single Euro Payments Area' - ein einheitlicher Zahlungsraum für Transaktionen in Euro. Überweisungen, Lastschriften und Kartenzahlungen werden standardisiert und nach gleichen Kriterien abgewickelt - egal ob sie ins Inland oder über Grenzen gehen. Die Abkürzung IBAN steht für 'International Bank Account Number', der Bankcode BIC bedeutet 'Business Identifier Code'.

Wer ist von der Umstellung betroffen?

Grundsätzlich alle Kontoinhaber - egal ob Privatpersonen, Unternehmen oder Vereine. Es gab jedoch bislang unterschiedliche Fristen: Während Unternehmen und Vereine seit dem 1. August 2014 Überweisungen nur noch nach dem Sepa-Format mit neuer internationaler Kontonummer (IBAN) vornehmen dürfen, konnten Verbraucher noch bis zum 1. Februar 2016 die bisherige Kontonummer und Bankleitzahl benutzen.

Das müssen Verbraucher wissen

Was droht Privatleuten, die nicht rechtzeitig umstellen?

Es kann Geld kosten, wenn ein Zahlungsziel verfehlt wird - etwa wenn ein Bußgeld nicht rechtzeitig bei einer Behörde ankommt, weil bei der Überweisung alte Kontonummer und alte Bankleitzahl benutzt wurden oder eine Rechnung nicht pünktlich bezahlt wird und in solchen Fällen Mahngebühren oder Verzugszinsen fällig werden.

Wie lässt sich diese ellenlange Nummer besser merken?

Bundesbankvorstand Thiele rät, sich die 22-stellige IBAN in übersichtlichen Vierer-Blöcken zu merken. Auch Firmen könnten ihren Beitrag leisten, dass sich Bankkunden umgewöhnten: "Die IBAN gehört auf jede Rechnung und am besten in Vierer-Blöcken."

Welche Vorteile hat das System?

Eine Überweisung ins europäische Ausland soll im Sepa-Verfahren schneller gehen und nur noch einen Bankgeschäftstag dauern. Wer nicht online überweist, sondern einen herkömmlichen Überweisungsträger ausfüllt, muss mit zwei Arbeitstagen rechnen. Auslandsüberweisungen sollen außerdem nicht mehr teurer sein als Geldtransfers im Inland. Die Bundesbank verweist auf Hochrechnungen, wonach sich die Kostenersparnis durch Sepa für einen Zeitraum von sechs Jahren auf 123 Milliarden Euro summieren dürfte. Sepa-Überweisungen sind allerdings nur in Euro möglich. Bei anderen Währungen muss der Bankkunde eine Auslandsüberweisung vornehmen.

Was ändert sich mit Sepa konkret für den Verbraucher?

Es müssen bei Überweisungen mehr Kästchen ausgefüllt werden. Statt der inländischen Kontonummer mit meist zehn Stellen ist die IBAN einzutragen, deren Länge von Land zu Land unterschiedlich ist. In Deutschland hat die IBAN 22 Stellen. Sie beginnt mit dem Ländercode (für Deutschland: DE) und einer zweistelligen Prüfziffer. Danach folgt eine nationale Komponente, in Deutschland sind das die bisherige Bankleitzahl und die bisherige Kontonummer des Kunden. Der BIC ersetzt die Bankleitzahl. Statt Zahlen gibt es eine Buchstabenfolge, die die Zielbank eindeutig identifiziert. Der Code, manchmal auch SWIFT-Code genannt, besteht aus acht bzw. elf Zeichen. Allerdings ist die alte Bankleitzahl bereits in der IBAN enthalten.