Seltene Druckurtikaria
Allergie gegen Druck auf der Haut! Kleidung löst bei Frau seltsame Körper-Reaktion aus

Jeans oder einen BH tragen - für die Schottin Stephanie Harvey fast unmöglich. Denn enge Kleidung löst bei der 34-Jährigen aus Angus heftigste Allergiesymptome aus. Schuld daran: Eine seltene Form der Nesselsucht namens Druckurtikaria.
Allergisch gegen das eigene Hochzeitskleid
Im Sommer 2020 bemerkt Stephanie Harvey erstmals, dass ihre Haut auf bestimmte Stoffe mit extremen Symptomen reagiert. Zunächst glaubt sie, allergisch gegen Latex zu sein, weil sie nach dem Tragen des Materials einen heftigen Ausschlag bemerkt. Ihre Haut wird rot und heiß, juckt stark und bildet erhabene Beulen, die sich anfühlen, als würde sie „in Flammen stehen“, berichtet Zweifach-Mutter Stephanie der britischen „Daily Mail“.
Als sie kurz darauf, während ihrer Hochzeit, sogar allergisch auf ihr eigenes Hochzeitskleid und ihren neuen Ehering reagiert, wird der Britin klar: Sie muss sich dringend Hilfe suchen. „Meine Hochzeitsnacht war schrecklich. Meine Haut war mit Quaddeln bedeckt und ich hatte Blasen an dem Finger, an dem ich meinen Ehering trug“, erinnert sie sich.
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"Als ob Käfer über meine Haut krabbeln würden"
Im darauffolgenden Jahr erhält sie die überraschende Diagnose beim Dermatologen: Sie leidet an einer seltenen Form der Nesselsucht, namens Druckurtikaria. Statt durch Latex, wie Stephanie vermutet hatte, wird ihre extreme Hautreaktion durch Druck auf die Haut ausgelöst
„Ich hatte noch nie davon gehört“, gibt die 34-jährige Pflegekraft zu. „Diese Krankheit ist einfach schrecklich. Manchmal juckt es, als ob Käfer über meine Haut krabbeln würden. Und manchmal ist es wie ein schlimmer, brennender Schmerz, der nicht weggeht."
Lebenslang auf Medikamente angewiesen
Lebenslang müsse sie nun starke Antihistamine gegen die extremen Symptome der Allergie nehmen, berichtet Stephanie der „Daily Mail“ weiter. Noch schlimmer für sie sei aber, wie viele ganz einfache Dinge, die sie zuvor für selbstverständlich gehalten hatte, jetzt nicht mehr machen könne: Enge Kleidung oder schwere Einkauftaschen tragen, ein Haarband ums Handgelenk wickeln oder ihren Ehering anziehen. Selbst der Druck durch das Duschwasser löse bei ihr die schmerzhaften Symptome aus.
Selbst kleinste Haushaltsunfälle werden für Stephanie zum großen Problem. Einmal habe sie sich das Bein an einer Stuhlkante gestoßen, erzählt sie. Zurück blieb ein schmerzhafter blauer Fleck mit einer Schwellung von der Größe einer Grapefruit.
Doch die Schottin möchte ihre eigene missliche Situation nutzen, um Gutes zu tun: „Ich muss damit leben. Aber das Beste, was ich jetzt tun kann, ist, andere Menschen darauf aufmerksam zu machen, damit sie die Symptome bemerken und früher behandelt werden können.“ (dhe)
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