Tod auf der Autobahn in Schweden Mohammed-Karikaturist stirbt bei Frontalcrash auf der Autobahn

Er wurde wegen seiner umstrittenen Mohammed-Karikaturen bekannt: Der schwedische Künstler Lars Vilks ist Medienberichten zufolge bei einem Verkehrsunfall ums Leben gekommen. Offenbar starb der 75-Jährige am Sonntag, als ein Lkw frontal in das Auto krachte, in dem er und zwei Polizisten saßen, die zu seinem Schutz abbestellt waren. Auch sie starben bei dem Crash, wie die schwedische Polizei dem Sender SVT im Video bestätigte. Der Lastwagenfahrer sei verletzt ins Krankenhaus gebracht worden.

People work on the scene after an accident on Sunday, Oct. 3, 2021 outside the town Markaryd in Sweden. Three people died in the accident one of them is the Swedish artist Lars Vilks and the other two were police officers. Lars Vilks has had a permanent police protection and body guards after several attempts have been made to attack him. He has been under constant threat after portraying the Prophet Muhammad as a dog. (Johan Nilsson/TT via AP)
Der tödliche Unfall ereignete sich auf der E4 in Schweden.
kat, AP, Johan Nilsson

Lars Vilks erhielt für seine Mohammed-Karikaturen Todesdrohungen

Die Polizei schließt einen Angriff aus und behandelt die Vorfall wie einen normalen Verkehrsunfall. Medienberichten zufolge ereignete sich der tödliche Zusammenstoß auf der schwedischen Autobahn E4 in der Nähe der Stadt Markaryd. Offenbar durchbrach das Fahrzeug, in dem Vilks saß, mit hoher Geschwindigkeit die Leitplanke und geriet in den Gegenverkehr.

Vilks lebte seit 2010 unter ständigem Polizeischutz. Er erhielt zahlreiche Todesdrohungen, nachdem er 2007 drei Karikaturen des muslimischen Propheten Mohammed gezeichnet hatte. Er wollte testen, ob die Organisatoren einer Ausstellung über Hunde in der Kunst sie zeigen würden. Die entschieden sich schlussendlich dagegen, weil sie Sicherheitsbedenken hatten. Damit trat Vilks eine Debatte über Meinungsfreiheit in Schweden los. Mehrere Zeitungen druckten damals die umstrittenen Karikaturen.

2015 entkam Vilks einem Anschlag in Kopenhagen

Radikale islamistische Gruppen setzten daraufhin ein Kopfgeld für den Künstler aus und riefen dazu auf, ihn umzubringen. 2014 wurde eine US-Amerikanerin zu zehn Jahren Gefängnis verurteilt, weil sie die Ermordung des Zeichners plante. Die Frau nannte sich selbst „Jihad Jane“. 2015 hatten Angreifer es wieder auf Vilks abgesehen, als sie in einem Café in Kopenhagen das Feuer eröffneten. Der Künstler war dort zu einer Veranstaltung über Meinungsfreiheit als Sprecher eingeladen. Ein Mensch starb, drei weitere wurden damals verletzt. (jgr)