Schotte erlebt Alptraum: Auto reagiert nicht mehr und fährt einfach weiter
„Ich wurde von meinem außer Kontrolle geratenem Elektroauto entführt“

15 Minuten, die dem bedauernswerten Mann vorkommen wie eine halbe Ewigkeit!
Ein Mann aus Glasgow erlebt bange Momente, als sein Elektroauto plötzlich macht, was es will. „Ich wurde von meinem außer Kontrolle geratenem Elektroauto entführt“, erzählt Brian Morrison dem britischen Sender BBC. Immerhin: Eine Lösegeldforderung stellt sein blauer MG nicht… Die Polizei kann die Irrfahrt schließlich beenden.
E-Auto macht sich selbstständig: „Es war ein schreckliches Erlebnis“

Wie der 53-Jährige dem Sender berichtet, ist er am Sonntag auf dem Nachhauseweg von der Arbeit, als er merkt, dass mit seinem nagelneuen Auto etwas nicht stimmt. Der Spuk beginnt, als sich sein zu diesem Zeitpunkt knapp 50 Stundenkilometer schneller MG vor einem Kreisverkehr nicht mehr bremsen lässt, sondern einfach weiterfährt.
Er nimmt den Kreisverkehr, nach dem eine längere Gradeausstrecke kommt. Wenn er dort einfach kein Gas mehr gibt, wird der Wagen langsam ausrollen, hofft er. Pustekuchen, der „Entführer“ denkt gar nicht ans Anhalten. Morrison drückt viele Knöpfe, nichts passiert. Außer, dass alle Warnlämpchen aufblinken.
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Zum Glück sind nur wenige Menschen auf den Straßen unterwegs
Er bekommt Panik, ruft erst seine Frau an, dann den Notruf der Polizei. Er hat Angst, einen Unfall mit anderen Autos zu bauen oder gar jemand zu überfahren, heißt es weiter. Glücklicherweise ist es nach 22 Uhr, nur wenige Menschen sind auf den Straßen in der Nähe von Glasgow unterwegs.
Die Polizei rückt mit drei Fahrzeugen an, um Morrisons Odyssee zu beenden. Sie lassen sich den Schlüssel des MG durchs Fenster zuwerfen, hoffen, damit den Wagen aus der Entfernung anhalten zu können. Auch das misslingt. Morrison verzweifelt zunehmend, weil anscheindend nichts hilft. Teilweise habe das ganze Armaturenbrett mit Fehlermeldungen aufgeleuchtet, sagt er der BBC.
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„Der Techniker sagte, so etwas habe er noch nie gesehen“

Schließlich biegt Morrison in einen weiteren Kreisverkehr ein, der Wagen verliert dadurch an Tempo, ist aber immer noch mit etwa 38 Stundenkilometern unterwegs. Die Polizei beschließt, ihn mechanisch zu stoppen. Sie setzt einen Wagen vor den MG, auf den Morrison auffährt. Dadurch wird der MG abgebremst, ein Polizist springt in den Wagen und lenkt ihn an den Straßenrand.
Für Brian Morrison endet eine 15-minütige Irrfahrt, doch sein Alptraum ist noch nicht vorüber. Der MG bleibt ein Risiko. Der britische Pannendienst RAC wird alarmiert. Als der Techniker nach drei Stunden eintrifft, checkt er den MG mit einem Diagnosegerät. Ergebnis: eine seitenlange Fehlerliste. Eine Weiterfahrt ist zu riskant. „Der Techniker sagte, so etwas habe er noch nie gesehen“, so Morrison.
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Hersteller MG will Vorfall „schnell und umfassend klären“
Jetzt untersucht die Versicherung den Vorfall, so die BBC. Autohersteller MG Motor UK teilte dem Sender zufolge mit, man versuche, Kontakt mit Brian Morrison aufzunehmen, um das Fahrzeug von einem Ingenieurteam vollständig inspizieren zu lassen.
„Wir nehmen die Angelegenheit sehr ernst und bemühen uns, die Angelegenheit schnell und umfassend zu klären“, wird die Firma zitiert. Morrison weiß noch nicht, ob er jemals wieder ein Elektroauto fahren möchte. „Es war ein schreckliches Erlebnis.“