Scholz oder Pistorius?

Diskussion um Kanzlerkandidatur bei der SPD

Wie fest sitzt Kanzler Scholz noch im Sattel? Im Sattel um die Kanzlerkandidatur. Dienstagnachmittag (19.11.) erscheint eine neue repräsentative forsa Umfrage im Auftrag von RTL/ntv. Die Zahlen sprechen für sich. 18 Prozent finden, dass die SPD mit Kanzler Scholz antreten sollte. 66 Prozent dagegen sind für Verteidigungsminister Boris Pistorius.

„Viel Zuspruch für Boris Pistorius“

Auch innerhalb der SPD werden die Gegenstimmen immer lauter. Die beiden Vorsitzenden der NRW SPD Landesgruppe im Bundestag, Dirk Wiese und Wiebke Esdar, äußern sich schriftlich: „Im Zentrum steht die Frage, was die beste politische Aufstellung jetzt für diese Bundeswahl ist. Dabei hören wir viel Zuspruch für Boris Pistorius." Der Sprecher der SPD-Bundestagsabgeordneten aus dem Ruhrgebiet, Markus Töns, stellt sich auch gegen den Kanzler. Es brauche jetzt einen Neustart - also Pistorius.

Telefonschalte der SPD-Parteiführung

Am Rande der Revierkonferenz will sich der NRW-Fraktionsvorsitzende Jochen Ott nicht festlegen: „Es kann jedenfalls nicht sein, dass wir uns jetzt wochenlang mit der Frage beschäftigen, weil es geht um Inhalte. Und am Ende bin ich ganz sicher, haben wir nur eine Chance, wenn wir uns, sobald die Entscheidung da ist, gesammelt dann hinter dem Kandidaten versammeln."

Bei einer Veranstaltung Montagabend (18.11.) sagte Pistorius, er werde seinen Namen jetzt selbst nicht in den Ring werfen. Eine eindeutige Absage ist das nicht. Am Abend soll es eine Telefonschalte der SPD-Parteiführung geben. Da soll sich entscheiden, ob die Sozialdemokraten auf Scholz oder Pistorius setzen.