Wahrscheinlich illegal bestattete Corona-Tote
Schockierende Bilder aus Indien: Dutzende Leichen am Ganges angeschwemmt

Sie sind in bunte Gewänder oder Decken gehüllt und treiben im Wasser: dutzende Leichen, die entlang des indischen Flusses Ganges angespült worden sind. Der seit Tagen anhaltende Dauerregen hat sie an die Ufer geschwemmt – und sichtbar gemacht, was wohl für immer im Verborgenen bleiben sollte. Denn bei den Toten dürfte es sich Medienberichten zufolge hauptsächlich um illegal bestattete Corona-Opfer handeln.
+++ Alle aktuellen Informationen zum Coronavirus finden Sie in unserem Live-Ticker auf RTL.de +++
Sind die Corona-Zahlen in Indien weit höher als angegeben?

Indien ist das am zweitmeisten von Corona betroffene Land der Welt. In dem 1,3-Milliarden-Einwohnerland sind seit Beginn der Pandemie mehr als 30 Millionen Infektionen erfasst worden (Stand: 30. Juni 2021). Doch die aktuellen Bilder lassen vermuten, dass die tatsächlichen Zahlen weit höher liegen könnten. Zwar sind Wasserbestattungen in Indien keine Seltenheit. Dass mit einem Mal aber so viele Leichen entdeckt werden, kann durch diese Tradition nicht erklärt werden.
Wahrscheinlich, so vermuten Experten, sind viele Angehörige zu arm für eine Einäscherung gewesen und haben die Toten am Ufer vergraben. Möglich ist auch, dass die Krematorien schlicht überlastet waren, was in der Vergangenheit immer wieder für dramatische Szenen gesorgt hatte.
"Wir müssen die Toten begraben"

Bereits im Mai hatten örtliche Medien über Dutzende angeschwemmte Leichen berichtet. Demnach sollen Anwohnerinnen und Anwohner in Panik geraten sein aus Angst, sich bei ihnen mit dem Virus anzustecken. “Wir müssen die Toten begraben“, sagte etwa ein Dorfbewohner dem Fernsehsender NDTV. Auch in sozialen Medien machten Bilder der Situation die Runde. Nutzer diskutierten über die steigenden Corona-Todeszahlen auf dem Land, wo mehr als die Hälfte der indischen Bevölkerung lebt. Dort ist es schwieriger, gute medizinische Behandlung und Testmöglichkeiten zu erlangen.