Ausbildungsplätze sind heißbegehrtTraumjob Schatzsucher: Auf der Jagd nach Gold und antiken Stücken

Während ihrer Ausbildung zur Sondengängerin ist Nana Goltz noch gar nicht lange mit ihrem Metalldetektor auf einer Wiese beim Weltkulturerbe Haithabu in Schleswig-Holstein unterwegs, als ihre Sonde eindeutige Signale sendet.
Pfeilspitze aus der Wikingerzeit
Als Sondengänger braucht man Geduld. Meistens ist man eine gefühlte Ewigkeit unterwegs, ohne auch nur irgendetwas Interessantes zu finden, aber Nana Goltz hat Glück sie ist auf eine Lanzen- oder eine Pfeilspitze gestoßen! Möglicherweise aus der Wikingerzeit und 1.000 Jahre alt. „Ein großartiger Moment und ich war extrem aufgeregt. Und dass dabei irgendetwas herauskam, eine Lanzenspitze würde ich sagen, einfach toll. Ein tolles Gefühl“, berichtet die Frau im RTL-Interview.
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Schatzsuche mit Zertifikat

Nana Goltz aus Norderbrarup ist eine von 35 angehenden Sondengängern, die gerade ihre praktische Prüfung machen. Nach der sogenannten Zertifizierung können die Absolventen danach zukünftig auf genehmigten Flächen in Schleswig-Holstein auf Schatzsuche gehen. Die Schulung führt das Archäologischen Landesamt Schleswig-Holstein durch. Und das Interesse ist groß und zum Teil gibt es jahrelange Wartezeiten, bestätigt Grabungstechniker Jan Fischer vom Archäologisches Landesamt auf Anfrage von RTL: „Wir haben vom Handwerker über den Verwaltungsangestellten über den Mediziner bis hin zu Polizisten und Juristen alles vertreten, was man sich so vorstellt.“
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Vorsicht vor explosiven Überraschungen

Zur Ausbildung gehören sogenannte Geländepraktika, bei denen erfahrene Sondengänger den Schülern den Umgang mit dem Metalldetektor beibringen. Außerdem gibt es einen dreitägigen Theorieteil. Damit es bei der Suche nicht zu explosiven Überraschungen kommt, gibt es auch Unterricht vom Kampfmittelräumdienst. Eine Handgranate und ein altes Gewicht einer Standuhr zum Beispiel, können schnell mal verwechselt werden.
Megafund: Ein Goldschatz
Doch manchmal gibt auch den einzigartigen Fund, einen Schatz, von dem die meisten Sondengänger ihr ganzes Leben lang vergeblich träumen. Nicki Andreas Steinmann hatte dieses Erlebnis. Und zwar gleich zu Beginn seiner Schulung Anfang des Jahres: „Das war der dritte Tag der Ausbildung gewesen. Da waren wir auf ein Feld gegangen, das wurde dann abgesteckt, 10 mal 10 Meter, und dann habe ich ungefähr so knapp neun Meter geschafft und dann kam ein Signal rein und das war dann ein Goldschatz, den ich da gefunden hatte.“
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Die Suche gilt schon als Erlebnis
Unter anderem hatte Steinmann mit Edelsteinen besetzte goldene Ohranhänger, vergoldete Ringe und Silbermünzen entdeckt. Vermutlich hatte jemand den Schatz vor 800 Jahren vergraben. Ein Megafund, aber den meisten Sondengängern geht es vor allem um das Erlebnis, überhaupt etwas zu finden. Nana Goltz ist mit ihrer Lanzen- oder Pfeilspitze deshalb mehr als zufrieden. „Allein so etwas in der Hand gehabt zu haben ist ein tolles Gefühl“, schwärmt die Sondengängerin. Worum es sich bei ihrem Fund genau handelt und wie alt er ist, wird jetzt vom Archäologischen Landesamt untersucht.