Schlangen-Attacke in Kanada: Python erwürgt zwei schlafende Jungen
Eine gruselige Schlangen-Attacke erschüttert Kanada: Ein fast fünf Meter langer Python soll zwei kleine schlafende Jungen erwürgt haben. Das Tier war offenbar aus einer Reptilienhandlung entwischt. Doch war das ganze wirklich ein Unglück? Die Polizei untersucht nun, ob kriminelle Absicht dahinter steckt.

Die fünf und sieben Jahre alten Brüder seien tot in einer Wohnung in der Kleinstadt Campbellton in der ostkanadischen Provinz New Brunswick aufgefunden worden, teilte die zuständige Polizeibehörde mit. Sie hätten bei einem Freund übernachtet, dessen Vater eine unter der Wohnung gelegene Reptilienhandlung betreibt. Der Vater hatte den Notruf abgesetzt.
Jean-Claude Savoie, erklärte, die beiden Jungen seien die Kinder seines besten Freundes und hätten öfter bei seinem Sohn übernachtet. Er habe in der Nacht nichts gehört und am Morgen die "furchtbare Szene" entdeckt, als er die im Wohnzimmer schlafenden Jungen wecken wollte. Er selbst habe die Schlange gepackt und sie in einen Käfig gesteckt, sagte Savoie.
Jungen wurden offenbar von Schlange erdrosselt
Nach den ersten Ermittlungen sei die rund 45 Kilogramm schwere Schlange, ein aus Afrika stammender Nördlicher Felsenpython, nachts aus dem Laden entwichen und über das Lüftungssystem in die Wohnung gekrochen, teilte die Polizei mit. "Wir glauben, dass die Jungen von der Schlange erdrosselt wurden." Der Freund der beiden und sein Vater, die in anderen Zimmern geschlafen hatten, blieben unverletzt. Die Mutter der beiden Jungen wohne nicht weit entfernt.
Die Polizei hat Ermittlungen aufgenommen, um herauszufinden ob der Vorfall ein Unglück war, oder ob es kriminelle Hintergründe gibt. Den Python konnten die Beamten finden und in Gewahrsam nehmen. Eine Autopsie der Leichen der beiden Jungen soll Klarheit über die Todesursache bringen. "Das ist eine Tragödie", sagte Campbelltons stellvertretender Bürgermeister Ian Comeau dem TV-Sender CBC. "Die ganze Stadt ist geschockt." Das auf Reptilien spezialisierte Zoogeschäft sei ordnungsgemäß angemeldet und lizenziert. "Alles entsprach den Gesetzen und Vorschriften", sagte Comeau.
Die Schlange sei wahrscheinlich nicht zu den Kindern gekrochen, um sie zu fressen, sagte die Betreiberin eines privaten Reptilien-Zoos in Ontario, Lisa Janes, der CBC. Schlangen sähen Menschen normalerweise nicht als Futter an. Möglicherweise sei der Python aufgeschreckt worden oder habe etwas anderes in dem Raum gerochen, was eher auf seiner Speisekarte steht.
Erst 2009 hatte New Brunswick seine Vorgaben zum Import exotischer Haustiere wie Schlangen oder Echsen gelockert. Das ermöglichte es auch Zoohandlungen, nicht-giftige Schlangen von bis zu drei Metern Länge an Privathalter zu verkaufen.